Année politique Suisse 1967 : Parteien, Verbände und Interessengruppen / Verbände und übrige Interessenorganisationen
Landwirtschaft
Die bäuerlichen Interessenverbände standen dieses Jahr infolge ihrer Preisforderungen und der katastrophalen Lage auf dem Milch- und Buttermarkt in starker Anfechtung
[11]. Sie bemühten sich aber, die gegen sie gerichteten Angriffe zurückzuweisen. So beklagte der Schweizerische Bauernverband, dass es an den heute « unerlässlichen, zielbewussten Produktionslenkungsmassnahmen » fehle. Ferner wies er auf weitere Preissteigerungen der für die Landwirtschaftsbetriebe unerlässlichen Produktionsmittel, welche die bäuerliche Ertragsrechnung allzusehr belasteten. In diesem Sinne wurde im Hinblick auf die 7. Revision der AHV und die daraus zu erwartende Belastung der Selbständigen gefordert, man müsse den bisherigen Grundsatz der Prämiengleichheit durchbrechen, da sonst das Solidaritätsprinzip überfordert werde. Man empfahl eine mit steigendem Einkommen degressive Beitragsskala. Der Innerschweizer Bauernverband beschwerte sich über den Butterstreik, den er im Hinblick auf die Schädigung des Volksganzen mit dem Generalstreik von 1918 verglich
[12]. Anlässlich der eidgenössischen Wahlen
[13] bewiesen die Bauern, dass sie trotz ihrem zahlenmässigen Rückgang ihre Interessenvertretung in den Räten leicht erhöhen konnten. Der Landwirtschaftliche Klub der Bundesversammlung ist von etwa 80 auf 87 Mitglieder angewachsen
[14].
[11] Wir entnehmen diese Angaben dem in Druckfahnen vorliegenden 70. Jahresbericht des Schweizerischen Bauernverbandes, Brugg 1968; vgl. oben, S. 67 ff.
[13] In der NBZ (263, 10.11.67) wurde zwar beklagt, dass trotz ihrer Aufforderung, vor allem Bauern zu wählen (NBZ, 236, 10.10.67) die Berner Delegation im Nationalrat nur mehr zwei Bauern zähle.
[14] NZZ, 4158, 4.10.67; 5364, 12.12.67.
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