Année politique Suisse 1970 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Kantonale Exekutivwahlen
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Ersatzwahlen
In einigen weiteren Kantonen waren infolge von Rücktritten Ersatzwahlen in die Regierung durchzuführen. In zwei Fällen wurde der Partei des Demissionärs der vakante Sitz streitig gemacht.
In Glarus geschah dies mit Erfolg: hier kämpften drei Parteien um die Nachfolge eines Demokraten; dabei siegte der freisinnige Kandidat über einen demokratischen und einen sozialdemokratischen Mitbewerber und verschaffte damit seiner Partei eine Vorrangstellung im Exekutivkollegium. Es war dies die letzte glarnerische Regierungsratswahl mit offenem Handmehr, denn die Landsgemeinde stimmte gleichzeitig einem freisinnigen Antrag zu, der für die Bestellung der Regierungsräte die Urnenwahl verlangte [11].
In Zürich versuchten die Sozialdemokraten vergeblich, den durch die Wahl E. Bruggers in den Bundesrat freigewordenen Sitz den Freisinnigen abzunehmen und ihre 1963 verlorene Zweiervertretung wiederherzustellen; ihr Kandidat, Nationalrat Renschler, vermochte sich gegen den von allen bürgerlichen Parteien unterstützten Operations Research-Spezialisten Prof. H. Künzi nicht durchzusetzen [12].
 
[11] NZZ, 212 u. 213, 11.5.70. Zusammensetzung der Glarner Regierung nach der Landsgemeinde vom 10.5.70: 2 Konservativ-Christlichsoziale, 3 Freisinnige, 1 Demokrat, 1 Sozialdemokrat.
[12] NZZ, 52 u. 53, 2.2.70; AZ, 25, 2.2.70.