Der schweizerische Aussenhandel war 1970 gekennzeichnet durch ein starkes Anwachsen des Handelsbilanzdefizits. Dieses erreichte mit 5,7 Mia Fr. (1969: 2,7 Mia) eine neue Rekordhöhe. Während des ganzen Jahres stiegen die Importe (+22,6 %) wesentlich rascher als die Exporte (+10,7 %)
[138]. Diese Entwicklung verschlechterte die Austauschrelation bedeutend: der Exportwert in Prozenten des Importwertes sank innert eines Jahres von 88 % auf 79,4 %. Es ist für die Beurteilung der konjunkturellen Entwicklung aufschlussreich, dass vor allem die Einfuhren von Investitionsgütern (+34,9 %) zunahmen, während jene von Konsumgütern (+16,6 %) unter dem Durchschnitt blieben. Bei einer geographischen Gliederung der Aussenhandelsströme zeigt sich, dass der Anteil Europas am Handelsvolumen leicht verstärkt wurde, und zwar bei der Einfuhr hauptsächlich zugunsten der EWG-Länder, bei der Ausfuhr ausschliesslich zugunsten der EFTA-Länder
[139].
[138] 1969 stiegen die Importe um 17 %, die Exporte um 15,3 %: NZZ, 188, 24.4.70; 339, 24.7.70.
[139] NZZ, 53, 2.2.71; Tat, 28, 3.2.71; Die Volkswirtschaft, 44/1971, S. 72 f.