Année politique Suisse 1971 : Wirtschaft / Geld, Währung und Kredit / Geld und Währung
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Geld- und Kapitalmarkt
Auch die Entwicklung des schweizerischen Geld- und Kapitalmarktes stand in engem Zusammenhang mit den Ereignissen auf dem Währungssektor. Die hauptsächlich infolge der Währungskrisen im Mai und im August in die Schweiz geflossenen Gelder führten zu einer Wendung von einer Situation der Knappheit zu einer solchen des Mittelüberflusses und der sinkenden Zinssätze [32]. Auch auf dem Kapitalmarkt konnte eine Rekordflut von Neuemissionen leicht plaziert werden [33]. Diese Entwicklung liess bei den Mietern die Hoffnung aufkommen, dass auch die Hypothekarzinssätze gesenkt würden. Nur vereinzelte Institute konnten sich aber zu diesem Schritt entschliessen, während sich andere gar zu Satzerhöhungen um ¼% veranlasst glaubten. Diese Massnahme wurde nicht überall verstanden, dies um so weniger, als gleichzeitig die Zinssätze für Kassaobligationen gesenkt und Senkungen des Zinssatzes auf Spar- und Depositenheften angekündigt wurden [34]. Der Bundesrat gab seiner Erwartung Ausdruck, dass der allgemeine Zinsrückgang den Aufwärtstrend bei den Hypothekarzinsen zum Stillstand bringe und der Kreis jener Institute sich vergrössere, die Senkungen der Hypothekarzinssätze vornähmen [35].
 
[32] BN, 496, 24.11.71; 542, 23.12.71; wf, Artikeldienst, 3, 17.1.72.
[33] Die Nettobeanspruchung des Kapitalmarktes belief sich auf 6,48 Mia Fr. (1970: 3,57 Mia Fr.). Vgl. Die Volkswirtschaft, 45/1971, S. 101.
[34] Tw, 23, 19.1.71; 221, 22.9.71; 247, 22.10.71; NBüZ, 298, 5.10.71; 380, 15.12.71; Bund, 267, 15.11.71; NZ, 532, 18.11.71. 568, 9.12.71; GdL, 280, 1.12.71.
[35] Vgl. Antwort auf eine Kleine Anfrage von NR Brunner (fdp, ZG): NZZ (sda), 595, 21.12.71.