Année politique Suisse 1974 : Sozialpolitik / Bevölkerung und Arbeit
 
Bevölkerungsbewegung
Im Hintergrund der Debatten über die Bevölkerungspolitik stand 1974 die Weltbevölkerungskonferenz in Bukarest. Als Hauptanlass zum UNO-Weltbevölkerungsjahr organisiert, löste sie auch in der Schweiz gleichsam eine Woge von Beiträgen zu Bevölkerungsfragen aus. Diese rückten meist den globalen Aspekt des Problems in den Vordergrund [1]. Es wurde aber in diesem Zusammenhang erneut ein konkretes Programm für die schweizerische Bevölkerungspolitik gefordert [2]. Theoretische Ansätze für eine entsprechende Politik lieferten verschiedene Demographen ; ihre Ausführungen blieben jedoch nicht unbestritten [3]. In der zahlenmässigen Bevölkerungsentwicklung hielt in unserem Lande der bereits im Vorjahr festgestellte degressive Trend an, besonders eine weitere Abnahme 'des Geburtenüberschusses [4].
 
[1] Konferenz : TG, 192, 19.8.74; TA, 194, 23.8.74; Vat., 201, 31.8.74 ; Tat, 206, 4.9.74. Beiträge, u.a.: BN, 151, 2.7.74 (Schweiz. Arbeitsgemeinschaft für Bevölkerungsfragen) ; NZZ, 345, 28.7.74 ; 394, 26.8.74 ; LNN, 191, 20.8.74.
[2] Vat., 189, 17.8.74.
[3] NZZ, 174, 16.4.74;.324, 16.7.74 ; 333, 21.7.74; 343, 26.7.74 ; 348, 30.7.74; 357, 5.8.74.
[4] Vgl. SPJ, 1973, S. 109 f. Die Geburtenrate betrug 1973: 1,36%, (1972: 1,43 %), für 1974 liegt der Wert noch nicht vor (Statistisches Jahrbuch der Schweiz, 82/1974, S. 58 ff.). Der Geburtenüberschuss reduzierte sich 1974 bei den Schweizern auf 5610 (1972: 10 582, 1973: 7048) und bei den Ausländern auf 22 668 (1972: 24 271, 1973: 23 480) (Die Volkswirtschaft, 47/1974, S. 661 f. ; 48/1975, S. 217 f.). Vgl. ferner : NZZ, 504, 29.11.74.