Année politique Suisse 1975 : Allgemeine Chronik / Schweizerische Aussenpolitik / Wirtschaftspolitische Massnahmen
Dem Wunsch der Exportindustrie entsprechend, zeigten sich die Behörden dazu bereit, auch ihre bilaterale Handelspolitik im Sinne eines offensiveren Vorgehens aufzuwerten. Ausser bei Verhandlungen mit den USA über angedrohte Ausgleichszölle auf Schweizer Käse und über Kompensationsgeschäfte für den « Tiger »-Kauf trat diese Tendenz besonders im Verhältnis zu den OPEC-Staaten und den Staatshandelsländern in Erscheinung, wo die Regierungen das Wirtschaftsgeschehen weitgehend kontrollieren und wo deshalb unserer privaten Exportindustrie durch eine staatliche Vertragspolitik der Weg geebnet werden muss. Das auf Anfang 1976 in Kraft gesetzte Handelsabkommen mit der Deutschen Demokratischen Republik, dessen Abschluss zunächst wegen zäher Verhandlungen über Schweizer Vermögensansprüche gegenüber der DDR verzögert worden war, die « Goodwill »-Missionen hoher Funktionäre in China, Saudi-Arabien, Iran und Irak, die Bildung gemischter Kommissionen und der gezielte Ausbau des diplomatischen und konsularischen Vertretungsnetzes dienten dem Zweck, die Wirtschaftsbeziehungen mit diesen Regionen zu intensivieren, deren hart umkämpfte Märkte sich als noch ausbaufähig erwiesen haben
[92].
[92] Vgl. BBI, 1975, II, Nr. 32, S. 694 f. ; LNN, 186, 13.8.75. USA : Gesch.ber., 1975, S. 242 ; BBl, 1975, II, Nr. 32, S. 690 ff. ; 1976, I, Nr. 9, S. 789 f. ; JdG, 41, 19.2.75 ; 24 Heures, 41, 19.2.75 ; BN, 64, 17.3.75 ; 140, 19.6.75 ; Bund, 63, 17.3.75 ; BZ, 64, 17.3.75 ; 140, 19.6.75 ; TA, 151, 3.7.75 ; Ostschw., 171, 25.7.75 ; vgl. auch oben (Bilaterale Beziehungen) und unten, Teil I, 3 (Avion de combat). Staatshandelsländer und OPEC-Staaten : BBI, 1975, II, Nr. 32, S. 672 ff.; 1976, I, Nr. 9, S. 776 ff. ; NZZ, 185, 13.8.75 ; vgl. auch R. Probst, « Aussenwirtschaftsbeziehungen und Aussenwirtschaftspolitik gegenüber den Staatshandelsländern », in Handbuch..., S. 739 ff.