Année politique Suisse 1975 : Allgemeine Chronik / Schweizerische Aussenpolitik / Wirtschaftspolitische Massnahmen
Im Zusammenhang mit der direkten Exportförderung kommt auch der Neukonzeption der schweizerischen Präsenz im Ausland, auf die wir an anderer Stelle näher eingegangen sind, besondere Bedeutung zu. Angesichts verschärfter Konkurrenz und durch den Wechselkurs verschlechterter Bedingungen seien, so wurde argumentiert, Image-Pflege unseres Landes und Werbung für Schweizer Produkte ein Gebot der Stunde
[93]. In diesem Sinne setzte das Parlament den jährlich zu gewährenden Bundesbeitrag an die Schweizerische Zentrale für Handelsförderung (SZH) auf 3,9 Mio Fr. fest und beschloss in Erweiterung des bundesrätlichen Antrags, dass der Betrag bis auf 4,9 Mio Fr. erhöht werden kann, sofern die wirtschaftliche Lage dies erfordert. Die SZH, deren gezielte Aktionen gerade auch den kleineren Exporteuren ohne eigene Verkaufsorganisation zugute kommen sollen, intensivierte ihre Kontakte vor allem zu den Staatshandelsländern und den OPEC-Staaten ; da sie die schweizerischen Unternehmer vor Risiken im Portugal-Geschäft zu warnen sich veranlasst sah, warfen ihr linke Kritiker neutralitätswidrige Beeinflussung in eindeutig politischer Absicht vor
[94].
[93] Vgl. oben (Diplomatischer Apparat) ; vgl. auch Vat., 55, 7.3.75 ; NZZ, 58, 11.3.75.
[94] Bundesbeitrag : BBI, 1975, I, Nr. 12, S. 1023 ff. ; Amtl. Bull. StR, 1975, S. 320 ff. Amtl. Bull. NR, 1975, S. 1287 ff. Tätigkeit der SZH : BBI, 1975, II, Nr. 32, S. 695 f. ; 1976, I, Nr. 9, S. 792 f. ; JdG, 59, 12.3.75. Kritik an der SZH : Focus, 66, September 1975 : AZ, 211, 10.9.75 ; Amtl. Bull. NR, 1975, S. 1289 f. (Baechtold, sp, VD).