Année politique Suisse 1975 : Bildung, Kultur und Medien / Bildung und Forschung / Hochschulen
print
Stipendienwesen
Zum Stipendienwesen in der Schweiz legte die Schweizerische Erziehungsdirektorenkonferenz eine umfassende Bestandesaufnahme vor, welche bei der Ausrichtung von Studienbeiträgen beträchtliche Unterschiede aufzeigte. 1974 betrugen die maximalen Leistungen für ledige Hochschüler je nach Kanton zwischen 2860 und 16 200 Fr. pro Jahr. Der Bericht stellte weiter 20 Thesen für eine Stipendienreform auf [54]. Die eidgenössischen Räte beschlossen die Weiterführung der seit 15 Jahren bestehenden Stipendienaktion für ausländische Studierende und bewilligten einen Mehrjahreskredit von 20 Mio Fr. [55]. Gegen einen ähnlichen Beschluss des Zürcher Kantonsrates, der jährliche Beiträge in der Höhe von 1 Mio Fr.. an einen Stipendienfonds zur Unterstützung minderbemittelter Ausländer vorsah, ergriff die Nationale Aktion mit Erfolg das Referendum. Den negativen Volksentscheid, von welchem mehrere hundert Mittelschüler und Studenten unmittelbar betroffen wurden, bezeichneten viele Stimmen als höchst betrüblich und beschämend [56].
 
[54] Das Stipendienwesen in der Schweiz, Studie der Schweiz. Erziehungsdirektorenkonferenz, Genf 1975. Vgl. NZZ, 230, 4.10.75 ; Vat., 231, 6.10.75 ; NZ, 356, 15.11.75 ; POCH-Zeitung, 25, 11.12.75.
[55] BBI, 1975, II, Nr. 24, S. 85 ff. ; Amtl. Bull. StR, 1975, S. 590 ff. ; Amtl. Bull. NR, 1975, S. 1605 ff.
[56] Presse vom 8.9.75 ; NZZ, 204, 4.9.75 ; TA, 201, 1.9.75 ; 219, 22.9.75. Zum Stipendienwesen im Kanton Zürich vgl. ferner die Interpellation Uchtenhagen (sp, ZH) in Amtl. Bull. NR, 1975, S. 992 ff.