Année politique Suisse 1979 : Grundlagen der Staatsordnung / Politische Grundfragen und Nationalbewusstsein
Die Vorbereitungen für eine Landesausstellung im Jubiläumsjahr 1991 traten insofern in eine neue Phase, als neben dem Standort nun auch die Konzeption zum Gegenstand der Auseinandersetzung wurde. Dabei ergab sich, dass das mit politischen Honoratioren gut bestückte Luzerner Initiativkomitee den räumlichen und finanziellen Fragen den Vorrang einräumte, während sich das stärker mit jüngeren Leuten besetzte Schwyzer Komitee ernsthafter um die Thematik bemühte. Nach dessen Vorstellungen soll die neue «Landi» — in zeitgemässer Abwandlung einer Anregung aus den 50er Jahren — Ergebnis eines geistigen Prozesses, eines Wettbewerbs von Ideen für die Zukunft werden. Deshalb gehört sie nicht in die vorgegebenen Strukturen einer Stadt, sondern in einen freien ländlichen Raum
[19]. Die Innerschweizer Regierungskonferenz, die auf Ende 1980 dem Bundesrat eine Stellungnahme schuldet, bevorzugte einstweilen das Luzerner Projekt, das die Ausstellung in der Leuchtenstadt, die Jahrhundertfeier dagegen in den verschiedenen Urschweizer Hauptorten mit Schwerpunkt in Schwyz lokalisieren will. In einem Zwischenbericht nahm sie immerhin das Anliegen, die geplante Veranstaltung habe auch zur geistigen Neuorientierung der schweizerischen Bevölkerung beizutragen, auf
[20].
[19] Vat., 210. 11.9.79; 274, 26.11.79: LNN, 270. 21.11.79; 273. TA, 272. 22.11.79. VgI. SPJ, 1978. S. 13 und L. Burckhardt / M. Frisch / M. Kutter, Achtung: die Schweiz, Ein Gespräch über unsere Lage und ein Vorschlag zur Tat, Basel 1955.