Année politique Suisse 1979 : Grundlagen der Staatsordnung / Föderativer Aufbau / Beziehungen zwischen Bund und Kantonen sowie unter den Kantonen
print
Gemeinden
Die in mehreren Kantonen zu verzeichnenden. Bestrebungen, von der Entwicklung überforderte Gemeinden durch verschiedene Formen des Zusammenschlusses zu entlasten, stiessen weiterhin auf Widerstände. Im Tessin hatten vier Gruppen von sich entvölkernden Kleingemeinden zur Frage einer vollen Verschmelzung Stellung zu nehmen, wie sie ein Programm der Regierung von 1976 vorschlug. In den meisten Kommunen lautete der Entscheid negativ, so dass man in Bellinzona von einer Fusion noch absah, ohne allerdings die Zielsetzung aufzugeben [9]. Im Thurgau lösten Empfehlungen einer Regierungskommission, die auf eine Vereinfachung des komplizierten Gemeindegefüges (Munizipal-, Orts-, Schulgemeinden usw.) abzielten, lebhafte Diskussionen aus. In Zürich liess nun auch das Parlament die Expertenvorschläge von 1977 für die Bildung von regionalen Gebietskörperschaften zwischen Kanton und Gemeinde fallen; dafür wurde eine Revision des Gemeindegesetzes in Aussicht genommen. Vor- und Nachteile einer Regionenbildung beschäftigten ausserdem den Schweizerischen Gemeindeverband [10].
 
[9] CdT, 27, 2.2.79; 112-116. 16.-21.5.79; 147, 30.6.79; Bund, 163. 4.5.79. Vgl. SPJ, 1976. S. 25.
[10] Thurgau: NZZ, 46. 24.2.79; TA, 191. 20.8.79. Zürich: NZZ, 276. 27.11.79: vgl. SPJ, 1978. S. 26. Gemeindeverband: Bund, 209. 7.9.79; 24 Heures, 108. 7.9.79. Zur Problematik der Autonomie kleiner Gemeinden vgl. auch R. Albonico. Nebenamtlich–Nebenbei? Selbstvenraltung in kleinen Gemeinden. Eine Untersuchung über Möglichkeiten und Grenzen des Miliz-Systems auf Gemeinde-Ebene in Graubünden, Fanas 1979.