Année politique Suisse 1979 : Infrastruktur und Lebensraum / Verkehr und Kommunikation
 
PTT
Den PTT-Betrieben geht es nach wie vor ausgezeichnet. Dank einer durchschnittlichen Verkehrszunahme von 3,7% erzielten sie 1979 einen Gewinn von 376 Mio Fr. und übertrafen damit das budgetierte Ergebnis um 90 Mio Fr. Mit der Zuweisung von 150 Mio Fr. an die Betriebs- und die Investitionsreservekasse erreichten diese beiden Fonds mit einer halben Milliarde Fr. die Hälfte des geplanten Endstandes. Die allgemeine Bundeskasse profitierte von der Gewinnablieferung ihres grössten Regiebetriebs mit 225 Mio Fr. [36]. Die Landesregierung rechnet auch für die Zukunft mit erfolgreichen PTT-Abschlüssen und der Beibehaltung der von der Presse als indirekte Steuer kritisierten Gewinnablieferung. Sie forderte deshalb die PTT-Direktion auf, bis zum Jahre 1983 Tarifsenkungen nur in einem Ausmass vorzunehmen, das weiterhin eine Gewinnablieferung von jährlich 150 Mio Fr. garantieren würde. Immerhin konnten 1979 die Ortsgesprächstaxen und einige Ferngesprächstarife leicht herabgesetzt werden. Eine Motion Bratschi (sp, BE), welche die Befreiung der Bezüger von AHVErgänzungsrenten vom Telefongrundabonnement forderte, lehnte der Nationalrat mit der Begründung ab, dass es nicht Sache der PTT sei, sozialpolitische Aufgaben zu übernehmen [37].
 
[36] NZZ, 51, 1.3.80. Für das Jahr 1980 ist ein Gewinn von 237 Mio Fr. vorgesehen (BBl, 1979, III, S. 1162 f.; Amtl. Bull. NR, 1979, S. 1607 ff.; Amtl. Bull. StR, 1979, S. 530 ff.). Siehe auch M. Redli, «PTT und Marktwirtschaft», in Schweiz. Zeitschrift für Verkehrswirtschaft, 34/1979. Nr. 1, S. 10 ff.
[37] Vat., 96, 26.4.79; Brückenbauer, 42, 19.10.79; BZ, 252, 27.10.79. Zur Kritik an der Gewinnablieferung vgl. auch Amtl. Bull. NR, 1979. S. 432 ff.; Ldb, 96, 27.2.79; LNN, 96, 26.4.79.