Année politique Suisse 1981 : Infrastruktur und Lebensraum / Verkehr und Kommunikation
Luftverkehr
Obwohl im Luftverkehr die Passagieranteile der beiden Grossflughäfen Zürich und Genf in den letzten zwei Dezennien relativ konstant geblieben sind, befürchten die Genfer Behörden, angesichts der in den letzten Jahren in Zürich-Kloten investierten Summen mit ihrem Flughafen ins Hintertreffen zu gelangen. Staatsrat Borner kündigte deshalb ein umfassendes Ausbauprogramm für Genf-Cointrin an
[36]. Die Stadt Bern hingegen ist an der Weiterexistenz ihres Flughafens Belpmoos offenbar kaum mehr interessiert. Die Stimmbürger beschlossen mit 22 515 zu 14 220 Stimmen den bisher gewährten Beitrag zu streichen und brachten damit die Betriebsgesellschaft in eine prekäre finanzielle Lage. Dies bewog das Bundesamt für Zivilluftfahrt, die Betriebskonzession nur bis Ende 1982 zu verlängern. Da sich die Opposition weniger gegen den Passagierlinienverkehr als gegen die Lärmbelästigung durch die Vergnügungs-, Schul- und Sportfliegerei richtet, verbanden die Behörden die Konzessionserteilung mit verschärften Vorschriften in diesem Bereich
[37].
[36] Von 1960-1980 sank der Anteil Cointrins am Passagier-Linienverkehr von 36 auf 35%, während derjenige Klotens von 56 auf 59% zunahm (Statistisches Jahrbuch der Schweiz 1981, S. 256 f.). Suisse, 239, 27.8.81.
[37] Bund, 73, 28.3.81; 75, 31.3.81; 79, 4.4.81; 80, 6.4.81; 81, 7.4.81; 121, 26.5.81; 131, 9.6.81; BBl, 1981, II, S. 401 ff. und 404 f. Vgl. ebenfalls SPJ, 1980, 5.106. Vgl. auch H. Rausch, «Luftfahrtsrecht und Lärmbekämpfung», in NZZ, 31, 7.2.81.
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