Année politique Suisse 1982 : Grundlagen der Staatsordnung / Politische Grundfragen und Nationalbewusstsein
Nationalbewusstsein
Für die Vorplanung der Feiern in der Innerschweiz zum 700jährigen Bestehen der Eidgenossenschaft versprach der Bundesrat einen Beitrag von 325 000 Fr. Nun soll eine rund 60köpfige Kommission «CH 91 », in welcher vor allem der Bund und die Innerschweizer Kantone vertreten sind, bis Ende 1983 eine «Machbarkeitsstudie» erstellen. Dann wird zu entscheiden sein, ob neben Festlichkeiten 1991 auch eine
Landesausstellung stattfinden soll. Nach der Umfrage eines Meinungsforschungsinstitutes würde die Mehrheit der Luzerner und der Unterwaldner das begrüssen
[5].
Einzelne
historische Jubiläen waren bereits 1982 fällig. Sie erinnerten in Luzern an den Zusammenschluss mit den Waldstätten vor 650 Jahren und in Basel-Land an die Trennung von Basel-Stadt 1832 und an die Erhebung zum selbständigen Halbkanton. Das bot Anlass zu Festen, ohne dass dabei die Vergangenheit das Bewusstsein des Publikums nachdrücklich prägte. Weniger willkommen waren Gedénkjahre, die Unbewältigtes und Verdrängtes wieder heraufbeschworen. So setzte man sich ausserhalb Genfs verhältnismässig selten mit den Truppeneinsätzen vom 9. November 1932 auseinander, durch die 13 Personen das Leben verloren, als sie gegen rechtsextreme Gruppen demonstrierten. Sogar in der Rhonestadt selber distanzierten sich Einzelne auch jetzt noch lieber von jener Arbeiterkundgebung als von den Faschisten, gegen welche sie sich gerichtet hatte
[6].
[5] LNN, 104, 6.5.82; 247, 23.10.82; Vat., 214, 15.9.82; vgl. SPJ, 1981, S. 12.
[6] Basel-Land: BaZ, 64, 17.3.82. Luzern: Vat., 258, 6.11.82. Genf: 24 Heures, 260, 8.11.82 und 261, 9.11.82; JdG, 246, 22.10.82; 261, 9.11.82; 266, 15.11.82; NZZ, 259, 6.11.82; 260, 8.11.82; BaZ, 262, 9.11.82; Vr, 224, 17.11.82.
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