Année politique Suisse 1982 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Kantonalen Wahlen
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Ergänzungswahlen Regierungsrat
Auch in kantonalen Ergänzungswahlen um freigewordene Regierungsratssitze war es oft ungewiss, ob die bestehenden politischen Kräfteverhältnisse nicht durch sozialdemokratische Herausforderer geändert werden würden. Obschon sie im Kanton Baselland einen prominenten Vertreter des gemässigten Flügels ins Rennen schickte, gelang es der SP als grösste Partei des Baselbietes erneut nicht, ihren 1963 verloren gegangenen zweiten Sitz in der fünfköpfigen Exekutive zurückzugewinnen [18]. Sehr knapp zuungunsten des sozialdemokratischen Bewerbers fiel die Entscheidung um einen vakanten FDP-Regierungsratssitz an der Landsgemeinde in Appenzell Ausserrhoden aus. Die seit Jahrzehnten bestehende «Zauberformel» von sechs Freisinnigen und einem SP-Vertreter wurde damit bestätigt [19]. Die Wahl eines neuen Landwirtschaftsdirektors an der gleichzeitig stattfindenden Landsgemeinde im Kanton Appenzell Innerrhoden war demgegenüber unbestritten [20]. Erstmals in der Geschichte des Kantons Uri trat eine Partei mit zwei offiziellen Kandidaten für die Ersatzwahl eines Regierungsrates an. Obschon lediglich die CVP Anspruch auf das traditionellerweise von ihr besetzte Amt eines Landwirtschaftsdirektors erhob, ermöglichte deren Zweiervorschlag dennoch ein in persönlicher Hinsicht völlig offenes Rennen, das nach einem heftig geführten Wahlkampf zugunsten des besonders scharf angegriffenen Parteipräsidenten ausging [21].
 
[18] Wahlen vom 25.4.: BaZ, 88, 16.4.82; 90, 19.4.82; 96-98, 26:28.4.82; TA, 92, 22.4.82; NZZ, 93, 23.4.82. Zum Nachfolger des zurücktretenden P. Manz wurde W. Spitteler (beide svp) gewählt, der 53,3% der Stimmen erreichte.
[19] Wahlen vom 25.4.: NZZ, 95, 26.4.82; BaZ, 97, 27.4.82. Für den verstorbenen H. Aider wurde H. Mettler gewählt; sein Gegenkandidat, NR C. Merz, unterlag erst nach dem dritten «Ausmehren».
[20] Wahl vom 25.4.: SGT, 89, 19.4.82; 95, 26.4.82. Für den vorzeitig zurücktretenden J. Koch wurde J. Inauen gewählt.
[21] Wahlen vom 2.5.: LNN, 88, 17.4.82; Vat., 88, 17.4.82; 97, 28.4.82; 101, 3.5.82; NZZ, 100, 3.5.82. Zum Nachfolger von A. Arnold, der aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig zurücktrat, wurde H. Zurfluh gewählt.