Année politique Suisse 1984 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 1. Grundlagen der Staatsordnung — Elements du système politique
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Totalrevision der Kantonsverfassungen, Gesetzgebung (Grundsätzliches) — Révision totale des constitutions cantonales, législation (questions de principe)
Baselland: Volksabstimmung vom 26.2. über Grundsatzfragen in der neuen Kantonsverfassung: Übergang vom obligatorischen zum fakultativen Gesetzesreferendum mit 63,2% Nein-Stimmen abgelehnt; Ja-Parole der CVP, Stimmfreigabe der FDP. Aufteilung des Bezirks Arlesheim durch Schaffung eines Bezirks Binningen mit 59,9% Nein-Stimmen abgelehnt; Nein-Parolen von FDP, CVP, SVP, LP und NA, Stimmfreigabe von EVP und Grüner Partei Nordwestschweiz. Einführung des Ombudsmanns mit 56,4% Ja-Stimmen angenommen; Nein-Parolen von FDP, SVP, LP und NA. Aufhebung der Amtszeitbeschränkung mit 65,4% Nein-Stimmen abgelehnt; Nein-Parolen von SP, CVP, SVP, POCH, PdA und Grüner Partei Nordwestschweiz. Verlängerung der Amtszeitbeschränkung von drei auf vier Amtsperioden mit 50,01 % Nein-Stimmen abgelehnt; Nein-Parole der NA. Eventualabstimmung für den Fall der Annahme beider Vorlagen betreffend Amtszeitbeschränkung: Bevorzugung der Verlängerung auf vier Amtsperioden mit 71,9% der Stimmen (BaZ, 21.-24.2.84; 27.2.84; NZZ, 22.2.84). — Totalrevision der Kantonsverfassung (Erfordernis der gleichzeitigen Verfassungsänderung bei der gesetzlichen Einführung neuer Staatsausgaben; Neuregelung der Behandlungsfristen bei Volksinitiativen; Einführung der Einheitsinitiative bei nichtformulierten Initiativen; Abschaffung der Möglichkeit, mittels einer Volksinitiative die Abberufung des Parlaments oder den Erlass eines allgemein verbindlichen Beschlusses sowie einer landrätlichen Verordnung zu verlangen; Ausdehnung des Initiativ- bzw. Referendumsrechts von fünf Einwohnergemeinden auf den Bereich der Gesetzesinitiative und des fakultativen Referendums; Ausdehnung der Sammelfrist beim fakultativen Referendum von sechs auf acht Wochen; Erhöhung der Kreditlimiten für das fakultative Finanzreferendum bei einmaligen Ausgaben von 200 000 Fr. auf 500 000 Fr., bei periodischen Ausgaben von 20 000 auf 50 000 Fr.; Einführung des obligatorischen Referendums bei Staatsverträgen mit verfassungsänderndem oder gesetzeswesentlichem Inhalt und des fakultativen bei verbindlichen Planungsbeschlüssen des Landrats; Möglichkeit von Volksabstimmungen über Grundsatzfragen, allenfalls mit Varianten, mit bindendem Charakter der Ergebnisse; Einführung von Dekreten des Landrats; Möglichkeit der Ausrichtung i von Beiträgen an Fraktionen und Gruppierungen, die nicht Fraktionsstärke erreichen; Richtlinien für das Verfahren bei Mehrfachabstimmungen; Einführung der Verfassungsgerichtsbarkeit) in der Volksabstimmung vom 4.11. mit 50,4% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parolen von LdU, POCH, LP und NA (BaZ, 3.2.84; 18.5.84; 25.5.84; 20.10.84; 30.10.84; 5.11.84; NZZ, 24.7.84; Begleitbericht zur Verfassung des Kantons Basel-Landschaft vom 17. Mai 1984, Liestal 1984; vgl. SPJ, 1979, S. 171; 1982, S. 9).
Fribourg: Loi sur le recueil systématique de la législation fribourgeoise (création d'un recueil systématique, élimination des incertitudes en la matière) approuvée par le Grand Conseil (Lib., 19.1.84; 16.2.84; 24.2.84).
Glarus: Stellungnahme zur Totalrevision der Kantonsverfassung von der Regierung zuhanden des Parlaments verabschiedet (NZZ, 7.9.84; AT, 12.11.84).
Solothurn: Erste Lesung zur Totalrevision der Kantonsverfassung vom Verfassungsrat abgeschlossen (SZ, 29.3.84; 5.6.84; vgl.,SPJ, 1981, S. 173; 1982, S. 9).
Uri: Totalrevision der Kantonsverfassung (Einführung der primären Staatshaftung; Wahl des Verfassungsrates durch das Volk; Neuregelung des Bergregals; Anerkennung auch der Evangelisch-Reformierten als Landeskirche; Nichtwählbarkeit von vollamtlichen Beamten in den Landrat; explizite Erwähnung der Möglichkeit, mittels einer Volksinitiative die Einreichung einer Standesinitiative zu verlangen; Einführung des fakultativen Referendums bei grösseren Wasserrechtsverleihungen des Kantons) in der Volksabstimmung vom 28.10. mit 62,2% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parole des Kritischen Forum Uri, Stimmfreigabe der Christlichsozialen Parteigruppe (NZZ, 7.1.84; Vat., 3.4.84; 29.5.84; 24.10.84; 29.10.84; 30.10.84; vgl. SPJ, 1983, S. 188). —Gesetz über die Aufhebung von Erlassen in der Volksabstimmung vom 26.2. mit 59,2% Ja-Stimmen angenommen (NZZ, 23.2.84; Vat., 27.2.84; vgl. SPJ, 1983, S. 188).