Année politique Suisse 1985 : Parteien, Verbände und Interessengruppen / Parteien
Obwohl die Liberale Partei (LP) den Ruf geniesst, einen besonders bewussten Liberalismus zu vertreten, machte sich auch in ihr eine starke Opposition gegen das neue Eherecht geltend, die zu einer ablehnenden Stellungnahme der Landesorganisation führte. Das Präsidium derselben ging turnusgemäss an einen Genfer über, an den im Dienste der Gesellschaft zur Förderung der schweizerischen Wirtschaft stehenden Nationalrat G. Coutau, der den Basler Grossrat R. Sarasin ablöste. Zur Stützung der von Wahlniederlagen auf eidgenössischer und kantonaler Ebene betroffenen Basler Sektion wurde deren Vertretung im Büro der Landesorganisation verstärkt, ausserdem ein zweisprachiger wöchentlicher Pressedienst ins Leben gerufen. Im Herbst erlitten dann freilich auch die erfolgsgewohnten westschweizerischen Liberalen Sitz- und Stimmenverluste
[24].
[24] Liberalismus: vgl. SPJ, 1980, S. 197. Eherecht: JdG, 2.9.85; 24 Heures, 2.9.85; vgl. oben, Teil I, 7d (Politique familiale). Die Kantonalparteien von GE und NE gaben die Ja-Parole aus (Dokumentation im Forschungszentrum für schweiz. Politik). Präsidium: JdG, 16.2.85; 18.2.85; BaZ, 18.2.85. Basler Sektion: JdG, 16.2.85; Das liberale Profil, 9, 23.5.85; vgl. auch BaZ, 15.5.85 sowie 11.10.85 (Gründung eines eigenen Organs); ferner SPJ, 1983, S. 222; 1984, S. 39 f. Westschweiz: vgl. oben, Teil I, 1 e (Kantonale Wahlen, Genf; Kommunale Wahlen, Lausanne).