Année politique Suisse 1985 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Kommunalen Wahlen
Zwei Wochen nach den Grossratswahlen in Genf gelang der nationalistischen Rechten bei den kommunalen Wahlen in Lausanne erneut ein erdrutschartiger Sieg, dessen Ausmass selbst die Gewinner überraschte: Die Nationale Aktion war mit 12 Kandidierenden in den Wahlkampf gezogen, erzielte aber 16 Mandate. Damit kehrte sie nach achtjähriger Pause gleich als drittstärkste Fraktion ins Gemeindeparlament zurück. Wie auch in Genf war der Vormarsch der Nationalisten mit einem Sieg der gemässigten Grünen (Groupement pour la protection de l'environnement, GPE) verbunden: Die GPE konnte ihre Abordnung von 8 auf 12 vergrössern. Dagegen mussten sowohl die Linken als auch die Bürgerlichen Verluste hinnehmen. Die Vertretung der CVP schrumpfte um einen Drittel, und ihr Wähleranteil lag nur noch knapp über dem Quorum von 5% der Stimmen. Hauptverliererin war die PdA, die nach kontinuierlichen Verlusten seit 1969 das Quorum nicht mehr erreichte und ihre 8 letzten Mandate abgeben musste. Auch im Lausanner Parlament erhöhte sich der Anteil der Frauen auf 25%
[26]. Aus den Exekutivwahlen gingen die Sozialisten als Sieger hervor: Mit Yvette Jaggi und Jean-Jacques Schilt (beide neu) ersetzte die SP den demissionierenden André Piller und eroberte gleichzeitig den vier Jahre zuvor an die Liberalen verlorenen dritten Sitz zurück. Nicht wiedergewählt wurde die liberale Schuldirektorin Françoise Champoud
[27].
[26] Wahlen vom 27.10.1985: TA, 23.10.85; 24 Heures, 28.10.85; 29.10.85; LM, 29.10.85. Siehe auch TA, 29.10.85; L'Hebdo, 44, 31.10.85.
[27] Wahlen vom 27.10. und 10.11.1985: Suisse, 28.10.85; TW, 29.10.85; Presse vom 11.11.85. Verteilung der Departemente : Die SP konnte die bisher bürgerlichen Domänen Finanzen (Jaggi) und Schule (Schilt) übernehmen, weil sie auf eine Kampfkandidatur um das von Paul-René Martin (fdp) besetzte Amt des Stadtpräsidenten verzichtete (NZZ, 15.11.85; 24 Heures, 15.11.85).
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