Année politique Suisse 1986 : Parteien, Verbände und Interessengruppen / Parteien
Grüne Parteien
Grüne Formationen, die der Föderation der grünen Parteien der Schweiz (GPS) angehörten, erzielten aufsehenerregende
Wahlerfolge. Diese wurden in der GPS als Beweis für die Richtigkeit des verfolgten Kurses gewertet, der sich aus dem Links-Rechts-Gegensatz herauszuhalten strebt. Um auf nationaler Ebene wirksamer auftreten zu können, nahm die Föderation den Namen «
Grüne Partei der Schweiz» an. Nachdem die bernische Freie Liste ihre Zustimmung gegeben hatte, wurde der im gleichen Kanton beheimateten Demokratischen Alternative (DA) trotz ihrer radikaleren Politik (z.B. Unterstützung der Armeeabschaffungsinitiative) die Mitgliedschaft gewährt, so dass die GPS im Bernbiet nun zwei Kantonalorganisationen besitzt
[36]. Verstimmung löste das Vorgehen des Zürcher Nationalrats Arnold Müller aus, der ohne Konsultation der Landespartei und seiner grünen Ratskollegen der LdU/EVP-Fraktion beitrat. Gegen Jahresende führten persönliche Spannungen zum Rücktritt der Bernerin M. Zingg vom Präsidium der GPS
[37].
Alternativ-grüne Gruppen, die der GPS nicht angeschlossen sind, nahmen erneut miteinander Kontakt auf, wobei sie auch Vertreter der POCH, der SAP und der GPS als Beobachter beizogen
[38].
[36] Wahlerfolge: vgl. oben, Teil I, 1e (Kantonale Wahlen: Bern; Kommunale Wahlen: Zürich, Winterthur), Grüne Partei der Schweiz: Presse vom 26.5.86. Aufnahme der DA: TA, 27.10.86; vgl. SPJ, 1985, S. 238, Anm. 36. Der Parti écologiste fribourgeois und die Glarner Umweltgruppen (vgl. oben, Teil I, 1e, Kantonale Wahlen: Glarus) wurden als Beobachter aufgenommen. Vgl. auch H. Gschwend, «Die Umweltbewegung verändert die Parteienlandschaft — oder umgekehrt», in SJPW, 26/1986, S. 243 ff.
[37] Müller: Presse vom 18.8.86. Die vierköpfige NR-Vertretung der GPS hatte zur Bildung einer Fraktion nicht genügt. Zingg: BZ, 19.12.86; vgl. auch TW, 13.1.87; 17.1.87.
[38] Bresche, 303, 8.12.86 ; PZ, 46, 11.12.86. Grün-alternative Gruppen bestehen namentlich in AG, SG und VD. Vgl. SPJ, 1985, S. 238.
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