Année politique Suisse 1986 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 4. Infrastruktur – Infrastructure
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Strassenbau und -finanzierung — Construction et financement des routes
(Motorfahrzeugsteuern und Verkehrsabgaben, vgl. 2 b) Steuern — Taxes des véhicules et taxes de circulation, cf. 2 b) Impôts)
Baselland: Neues Strassengesetz in der Volksabstimmung vom 8.6. mit 76,3 % Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parole der POCH (BaZ, 25.3.86; 2.6.86; 9.6.86; vgl. SPJ, 1985, S. 215).
Baselstadt: Initiative der PdA (eingereicht 1978) «gegen den Bau von weiteren Grossparkings in der Innerstadt» (Verbot der Errichtung von Parkgaragen unter Inanspruchnahme von Allmend oder staatlichen Grundstücken in verschiedenen Innerstadtquartieren) vom Regierungsrat zur Ablehnung empfohlen (BaZ, 16.7.86; 29.7.86). — Initiative der POCH für die Einreichung einer Standesinitiative «Basel ohne Nordtangente» vom Grossen Rat entgegen dem Regierungsantrag für gültig erklärt, aber zur Ablehnung empfohlen und in der Volksabstimmung vom 7.12. mit 52,5% Nein-Stimmen abgelehnt. Ja-Parolen von SP, POCH, LdU, PdA, SAP und Grüner Partei, Stimmfreigabe von der Vereinigung Evangelischer Wähler (EVP) und NA (BaZ, 5.9.86 ; 24.9.86 ; 26.9.86; 27.9.86; 1.12.86; 2.12.86; 8.12.86; vgl. SPJ, 1981, S. 188).
Bern: Referendum gegen Kredit von 2 Mio Fr. für den Bau einer Umfahrungsstrasse bei Kräiligen vom VCS eingereicht (Bund, 8.2.86; 7.5.86). — Initiative des VCS für die Einreichung einer Standesinitiative gegen den Ausbau der Grauholz-Autobahn (gültig nur für den Fall, dass die gleichzeitig eingereichte Initiative für die Übertragung des Standesinitiativrechts auf das Volk angenommen wird) vom Regierungsrat zur Annahme empfohlen (Bund, 25.10.86; BZ, 25.10.86; vgl. SPJ, 1985, S. 216).
Fribourg: Loi sur les routes approuvée par le Grand Conseil (Lib., 26.2.86; 1.3.86; cf. APS, 1985, p. 216).
Genève: Aboutissement de l'initiative «pour la traversée de la rade» (initiative conçue en termes généraux et sans propositions concrètes demandant que le législatif cantonal tienne compte du désir de la population en poursuivant l'étude des variantes répondant le mieux aux besoins des Genevois en ce qui concerne une liaison routière entre les deux rives du lac Léman à la hauteur de la ville de Genève), qui est renvoyée en commission par le Grand Conseil (JdG, 10.1.86; Suisse, 10.1.86; 19.4.86).
Neuchâtel: Crédit — part cantonale — de 70 millions de francs (le plus gros jamais demandé dans le canton) destiné à la construction d'un tunnel routier sous la Vue-des-Alpes approuvé en votation populaire le 27.4 par 74,8 % des votants. Le non recommandé par PSO et Ecologie et liberté (FAN, 12.3.86; 25.3.86; 21.4.86; 28.4.86; Suisse, 12.3.86; JdG, 15.4.86).
Nidwalden: Revision des Strassengesetzes (Reduktion des Kostenanteils der Gemeinden von 50 auf 25% beim Bau und Ausbau von Radwegen und Radstreifen, die im Radwegkonzept des Kantons enthalten sind oder die entlang von Kantonsstrassen zu liegen kommen; analoge Regelung der Kostenteilung bei Ausbau und Unterhalt von Radwegen auf öffentlichen Strassen privater Eigentümer und auf Privatstrassen; Erhöhung der Investitionen für den Strassenbau in der laufenden Rechnung von 0,8 auf 1 Mio Fr.) vom Landrat in Beratung gezogen (LNN, 18.11.86; 27.11.86).
St. Gallen: Neues Strassengesetz (Neueinteilung des Staats- und Gemeindestrassennetzes; Einführung des fakultativen Finanzreferendums für alle Strassenbauvorhaben, die nach Abzug der Bundesbeiträge mehr als 10 Mio Fr. kosten; Übernahme der Kosten des Strassenunterhalts durch die politischen Gemeinden, wenn eine Strasse für den allgemeinen Motorfahrzeugverkehr bestimmt ist ; Verpflichtung der Gemeinden, an den Unterhalt und zum Teil auch an den Bau von Gemeindestrassen dritter und vierter Klasse Beiträge zu zahlen; stärkere Belastung der Grundeigentümer, insbesondere vollständige Übernahme der Kosten von Erschliessungsstrassen; Erhöhung der Staatsbeiträge an die politischen Gemeinden von 7 auf 21 Mio Fr. jährlich, namentlich im Sinne einer Entlastung finanzschwacher Gemeinden) vom Regierungsrat vorgelegt (SGT, 26.6.86 ; 2.8.86 ; 9.8.86; 4.9.86).
Thurgau: Initiative «zum Schutze des Kulturlandes und der natürlichen Landschaften vor übertriebenem Strassenbau» in der Volksabstimmung vom 24.8. mit 58,8% Nein-Stimmen abgelehnt. Ja-Parolen von SP, LdU und den Grünen (NZZ, 14.3.86; 27.3.86; 19.8.86; 25.8.86; SGT, 14.3.86; 27.3.86; 29.4.86; 22.5.86; 21.8.86; 25.8.86; vgl. SPJ, 1985, S. 216).
Uri: Kredit von 6,32 Mio Fr. für den Neubau des Amtes für Strassenbau und Schiffsverkehr Uri in Bürglen in der Volksabstimmung vom 7.12. mit 51,2% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parole des Kritischen Forum Uri (Vat., 26.6.86; 4.12.86; 9.12.86; NZZ, 5.12.86).
Zürich: Initiative «Wegnetz für Velofahrer und Fussgänger bis 1995» vom Kantonsrat zur Ablehnung empfohlen und nach Annahme eines Gegenvorschlags des Kantonsrats (Verankerung des Grundsatzes der sparsamen Landbeanspruchung für Verkehrsbauten; Aufnahme von jährlich 10 Mio Fr. — indexiert — in den Voranschlag für den Bau eines Wegnetzes für Velofahrer) durch das Parlament zurückgezogen. Gegenvorschlag in Form einer Änderung des Gesetzes über den Bau und den Unterhalt der öffentlichen Strassen in der Volksabstimmung vom 28.9. mit 66,5% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parolen von FDP und SVP (NZZ, 24.1.86; 18.3.86; 22.4.86; 17.9.86; 29.9.86; vgl. SPJ, 1985, S. 217). — «Strassengestaltungsinitiative» (formulierte Gesetzesinitiative; Verwendung von jährlich mindestens 30 Mio Fr. aus dem durch Treibstoffzölle gespiesenen Verkehrsfonds für die Verschmälerung von Strassen sowie für die stückweise Überdeckung von stark befahrenen Strassen; Gewährleistung einer ungehinderten Fahrt für den öffentlichen Verkehr) vom VCS eingereicht (NZZ, 20.8.86; 23.12.86; TA, 23.12.86).