Année politique Suisse 1986 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Kantonale Wahlen
Im Kanton Nidwalden akzentuierten die zweiten Landratswahlen nach Proporzsystem das parteipolitische Kräfteverhältnis erneut. Die zwar immer noch dominierende CVP musste weitere Verluste hinnehmen, und ihr Wähleranteil sank auf unter 50%; sie vermochte jedoch mit 32 von 60 Sitzen die absolute Mehrheit im Kantonsparlament zu verteidigen. Demgegenüber konnten die Liberalen (FDP) ihre Position mit 3 Sitzgewinnen weiter ausbauen. Gestärkt gingen die Grünen (Demokratisches Nidwalden) aus den Wahlen hervor; ihr Wähleranteil stieg um mehr als 5% an und sie stellen nun drei Landräte. Dagegen verlor die SP ihr einziges Mandat. Keinen Erfolg hatte ein Komitee zur Unterstützung der 19 Landratskandidatinnen, wurden doch wie vier Jahre zuvor nur drei Frauen (5%) gewählt
[19]. Ohne Spannung verliefen die Regierungsratswahlen. Als Nachfolger der CVP-Vertreter Bruno Geiser und Paul Niederberger wurden die beiden Christlichdemokraten Meinrad Hofmann und Werner Odermatt neben den sieben bisherigen Regierungsmitgliedern oppositionslos gewählt
[20].
[19] Wahlen vom 9.3.1986 (Presse vom 10. und 11.3.86). Wahlkampf: LNN, 14.1.86; 3.3.86; 8.3.86. Die Stimmbeteiligung, die bei der erstmaligen Proporzwahl 1982 auf knapp 60% angestiegen war, ging um fast 10% zurück, bewegte sich aber im Rahmen der letzten Majorzwahlgänge. 1986 konnten erstmals auch die 18- und 19jährigen an den Landratswahlen teilnehmen (vgl. SPJ , 1982, S. 10 und 169). Ersatzwahl in Dallenwil für den in die Regierung gewählten M. Hofmann: Vat., 29.4.86, 2.6.86.
[20] Wahlen an der Landsgemeinde vom 27.4.1986 (Presse vom 28.4.86; 30.4.86). Wahlkampf: Vat., 21.1.86; 14.4.86; 23.4.86.
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