Année politique Suisse 1986 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Kantonale Wahlen
Bei den Parlamentswahlen im Kanton Zug büsste die CVP erneut 2 Sitze ein und verfügt damit erstmals seit 1870 über weniger als die Hälfte der 80 Mandate. Als Wahlsieger galten die Sozialistisch-Grünen und die Bunte Liste, die zusammen 3 Sitze errangen. Die Sozialdemokraten und die Freisinnigen konnten ihren Besitzstand wahren. Mit 6 gewählten Parlamentarierinnen (7,5%) stieg der Frauenanteil im Kantonsrat leicht an (1982: 6,3%)
[24]. Die Wahlen für den Regierungsrat brachten keine Veränderung der parteipolitischen Zusammensetzung dieser Behörde, sondern bestätigten die «historische Wende» von 1982, als die CVP einen Sitz an die FDP und damit die Regierungsmehrheit verloren hatte. Der Machtanspruch der CVP, die nach dem Rücktritt ihres Baudirektors Heinrich Baumgartner gleich mit 5 Kandidaten angetreten war, wurde von den Wählenden zurückgewiesen. Während die drei bisherigen Freisinnigen Spitzenresultate erzielten, sank der Wähleranteil der CVP gegenüber 1982 weiter, und sie musste sich mit 3 Sitzen begnügen. Der bisherige CVP-Regierungsrat Rudolf Meier wurde dabei von den beiden neuen Christlichdemokraten Paul Twerenbold und Robert Bisig überflügelt und schied aus der Exekutive aus. Bei der SP ersetzte Urs Birchler den zurückgetretenen Thomas Fraefel
[25].
[24] Wahlen vom 9.11.1986 (LNN, und Vat., 10.11.86; 11.11.86). Wahlkampf: LNN, 14.10.86; 5.11.86. Noch vor der Konstituierung des Kantonsrates rückten 2 Parlamentarierinnen nach, wodurch sich der Frauenanteil auf 10% erhöhte (LNN, 20.11.86).
[25] Wahlen vom 9.11.1986 (Presse vom 10. und 11.11.86). Rücktritte: Vat., 5.6.86; 27.6.86. Wahlkampf: Vat., 14.10.86; 30.10.86; 31.10.86; 3.-7.11.86; LNN, 28.-31.10.86; 3.-7.11.86. Die Sozialistisch-Grüne Alternative hatte mit ihrer reinen Frauenliste keine Chance (vgl. Vat., 16.6.86; LNN, 28.10.86).
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