Année politique Suisse 1986 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Kommunalen Wahlen
Auch in Winterthur erlitt die FDP eine Niederlage. Nach dem Rücktritt des zum Flüchtlingsdelegierten gewählten Peter Arbenz gelang es den Freisinnigen nicht, ihren dritten von 7 Stadtratssitzen zu verteidigen. Diesen errang die SP mit Heinrich Vogt, so dass die Sozialdemokraten nach 20 Jahren nun wieder drei Stadträte stellen. Eine Wahlschlappe musste zudem der langjährige freisinnige Stadtpräsident Urs Widmer einstecken, der mit dem schlechtesten Ergebnis aller Bisherigen wiedergewählt wurde und — obwohl einziger Kandidat — als Stadtpräsident erst in einem zweiten Wahlgang bestätigt wurde. Ein ähnliches Resultat wie im Kantonshauptort zeigten die Wahlen für den Grossen Gemeinderat. Die NA ging als Hauptgewinnerin hervor und kehrte mit 5 Abgeordneten ins Parlament zurück. Auf Anhieb eroberte die Grüne Partei 3 Sitze, während die EVP und die POCH je ein Mandat zulegen konnten. Der Wahlerfolg der kleinen Parteien ging auch hier auf Kosten der FDP, die 4 Sitze einbüsste, sowie der übrigen Regierungsparteien. Einen grossen Sprung vorwärts machten die Frauen, die neu einen Fünftel aller Abgeordneten stellen (1982: 8,3%)
[37].
[37] Wahlen vom 2.3.1986 (Zürcher Presse vom 3. und 4.3.86; NZZ, 2.4.86; TA, 20.5.86). Wahlkampf: NZZ, 7.1.86; 14.1.86; TA, 22.2.86. Zweiter Wahlgang für das Stadtpräsidium: 6.4.1986 (TA, 20.3.86; 7.4.86).