Année politique Suisse 1986 : Wirtschaft / Geld, Währung und Kredit / Geld und Währung
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Währung
Der Kurs des Schweizer Frankens entwickelte sich gegenüber den andern für die Wirtschaft wichtigen Währungen uneinheitlich. Der amerikanische Dollar setzte den im Frühjahr 1985 eingeleiteten Sturzflug vorerst fort. Er sank von über 2 Franken im Januar auf rund Fr. 1.65 im August und stabilisierte sich dann. Zu Jahresende wurde der Dollar noch zu Fr. 1.62 gehandelt. Eine ähnliche, wenn auch nicht ganz so ausgeprägte Abwertung ergab sich beim britischen Pfund. Leicht an Wert verloren haben gegenüber dem Franken ferner die Währungen Frankreichs und Italiens. Die für den Aussenhandel besonders wichtigen Kurse der D-Mark und des Yen blieben nahezu unverändert. Der mit den Exporten in die 15 bedeutendsten Handelspartnerländer gewichtete Index der Fremdwährungskurse stieg im Jahresdurchschnitt um 9,4% an ; infolge der in der Schweiz relativ niedrigen Teuerungsrate betrug die reale Aufwertung jedoch bloss 6,7%. Erstmals seit 1983 hat sich die Nationalbank – allerdings in bescheidenem Umfang – im Oktober an den Devisenmarktinterventionen massgebender europäischer Notenbanken zur Stützung des Dollars beteiligt. Da die fundamentalen Wirtschaftsdaten für einen weiteren Wertverlust der amerikanischen Währung sprachen, bestand das Ziel dieser Aktionen nicht im Einleiten einer Trendumkehr, sondern in der Verhinderung eines abrupten Kurssturzes [3].
 
[3] SNB, Geschäftsbericht, 79/1986, S. 13 f., 28 und 39 f.; SNB, Monatsbericht, 1987, Nr. 1, S. 33 ff. und Nr.4, S. 33 ff.; Mitteilungsblatt für Konjunkturfragen, 40/1986, S. 61 ff. Zu den Devisenmarktinterventionen vgl. auch Presse vom 8.10.86 und Bund, 15.11.86. Zum Aussenhandel siehe oben, Teil I, 2 (Commerce extérieur).