Année politique Suisse 1987 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Kantonale und kommunale Wahlen
Die Wahlen in Graubünden ergaben eine unerwartet grosse Änderung in der parteipolitischen Zusammensetzung des Grossen Rates. Mit 5 Sitzgewinnen
verdoppelte die SP ihre Mandatszahl und machte damit die Verluste von 1985 mehr als wett. Ihr Erfolg wurde darauf zurückgeführt, dass sie die Stimmen potentieller "Grün-Wählender" erhielt. Zwar bewarben sich in Ilanz und im Domleschg erstmals Grüne auf "Freien Listen", doch in Chur, wo die SP 3 Mandate hinzugewann, fehlte das Element "grün". Ebenfalls zu den Gewinnern gehörten die Freisinnigen, während die beiden stärksten Parteien SVP und CVP Sitze einbüssten. Eine Niederlage erlitt der Landesring, der mit der Abwahl des Churer Stadtpräsidenten Andrea Melchior sein einziges Grossratsmandat verlor. Der bisher schon bescheidene Anteil der Frauen ging von 6 auf 5 Grossrätinnen zurück und beträgt noch 4,2%
[54].
[54] GR: Wahlen vom 3.5.87: BüZ, 4. und 5.5.87; TA, 5.5.87; BüZ und CdT, 18.5.87 (Nachwahlen in Roveredo); BüZ, 25.5.87 (Nachwahlen in Ilanz); NZZ, 29.5.87. Wahlkampf: BüZ, 18.4.87; TA, 29.4.87; SZ, 2.5.87. Serie zu den einzelnen Wahlkreisen: BüZ, 16.4., 23.-25.4., 27.-30.4. und 1.5.87. Letzte Wahlen: siehe SPJ, 1985, S. 33 und 36 f. Wahlen der Exekutive: siehe SPJ, 1986, S. 37 ff.