Année politique Suisse 1987 : Wirtschaft / Landwirtschaft / Einkommenssicherung
print
Erneute Preisforderungen an den Bundesrat
Für das laufende Jahr stellte das schweizerische Bauernsekretariat nur eine geringe Verbesserung des bäuerlichen Arbeitsverdienstes fest, obwohl die Selbsthilfemassnahmen erste Erfolge zeitigten. Dies wie die enttäuschende erste Preisrunde bewogen den SBV, mit erneuten Preisforderungen an den Bundesrat zu gelangen. Gleichzeitig mit dieser Eingabe wurde angekündigt, dass die Preisforderungen künftig nicht mehr wie bis anhin im Frühling, sondern im Herbst gestellt werden; damit sollen sie zeitlich mit jenen der anderen Sozialpartner koordiniert werden können. Hauptforderung der Eingabe war diesmal eine Erhöhung des Milchgrundpreises (von 97 auf 103 Rp.), was den Produzenten Mehreinnahmen von etwa 180 Mio Fr. bringen würde; im Handel würde die Konsummilch jedoch nur um 5 Rp. pro l verteuert. Um eine gewisse Relation zwischen dem Milch- und Fleischsektor zu wahren, forderte der SBV auch eine Erhöhung der Richtpreise für Schlachtvieh um 2–7%; diese soll jedoch erst erfüllt werden, wenn der Markt dies zulasse. Zur Stützung der laufenden Selbsthilfemassnahmen in den Bereichen Milch und Fleisch verlangte der SBV erneut nach einem verstärkten Schutz vor billigen Importen: So solle etwa auf nicht tierschutzgerechten Importeiern eine Abgabe von 5 Rp. erhoben und der Import von sogenannten Batterieeiern ab 1992 gänzlich verboten werden. Ein weiterer wichtiger Punkt der Eingabe betraf die Erhöhung des Zuckerpreises um 1,17 Fr. pro Dezitonne [11].
 
[11] Einkommen: Presse vom 16.9.87; Bund, 7.10.87. Preisrunde: LID-Pressedienst, 1507, 14.8.87; 1508, 21.8.87; 1513, 25.9.87; 1517, 23.10.87 und 1526, 23.12.87; SHZ, 8.10.87; Presse vom 21.10.87; wf, KK, 43, 26.10.87; NZZ, 7.11.87.