Année politique Suisse 1988 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 4. Infrastruktur — Infrastructure
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Energie
(Obligatorisches Referendum für Vernehmlassungen des Kantons zum Bau von Atomanlagen (Volksrecht) vgl. 1i) Referendum und Initiative – Détermination du préavis cantonal sur tout projet d'installation atomique par votation populaire (droit populaire) cf. 1i) Référendum et initiative)
Baselland: Revision des Energiegesetzes (Einführung einer Genehmigungspflicht für Stromtarife durch den Regierungsrat, wobei den Kriterien der. sparsamen und sinnvollen Nutzung der Elektrizität sowie der Verwendung erneuerbarer Energien Rechnung getragen werden soll; Verpflichtung der Elektrizitätsgesellschaften zur Abnahme der dezentral erzeugten überschüssigen Energie zu demselben Preis, der für Strom aus zentralen neuen Anlagen bezahlt wird, zumindest aber zu dreiviertel des Preises, den der dezentrale Energieproduzent als Bezüger bezahlen müsste; Einführung der obligatorischen individuellen Warmwasserabrechnung für Neubauten mit mindestens fünf Bezügern) zusammen mit Grundsätzen der kantonalen Energiepolitik zur Vernehmlassung vorgelegt, wobei die Gesetzesrevision auch als Gegenvorschlag zu einer 1987 eingereichten Initiative für eine Ergänzung des Energiegesetzes zu verstehen ist (BaZ, 7.9.88).
Baselstadt: Änderung des Energiespargesetzes (Verdreifachung der Beitragssätze an die Kosten von Energiesparmassnahmen) vom Grossen Rat angenommen (BaZ, 18.3.88; Bund, 18.3.88). – Gesetz über die Versorgung des Kantons Basel-Stadt mit Energie und Trinkwasser durch die Industriellen Werke Basel, IWB-Gesetz (Grundsatz einer ausreichenden, umweltschonenden, sparsamen und mit den übrigen Aufgaben des Kantons abgestimmten Energieversorgung; Prinzip der Kostendeckung für jede Bezügerkategorie, mit Möglichkeit, zugunsten der Fernwärme und im Interesse des Umweltschutzes davon abzuweichen; Festlegung der Preise für Strom, Gas, Fernwärme und Trinkwasser durch den Regierungsrat; Genehmigung von Budgets, Rechnungen und Jahresberichten der IWB durch eine vom Grossen Rat zu wählende Werckommission, welche betreffend Energie- und Wasserpreise einen verbindlichen Antrag stellen kann; Einführung der Möglichkeit, bei Neubauten oder sanierten Altbauten im Nahbereich des Gas- und Fernwärmenetzes einen Anschlusszwang zu verfügen; gesetzliche Definition der Fernwärme) vom Grossen Rat angenommen (BaZ, 22.4.88; vgl. SPJ 1984, S. 196; 1985, S. 215). – Initiative (eingereicht 1977) "für eine demokratische, umweltgerechte und soziale Gestaltung der Gas-, Wasser- und Elektrizitätspreise" vom Grossen Rat zur Ablehnung empfohlen (BaZ, 22.4.88; vgl. SPJ 1985, S. 215). – Einreichung einer nichtformulierten Gesetzesinitiative der PdA "für den Ausbau der Fernheizung" (Erlass eines Gesetzes mit den folgenden Zielsetzungen: raschere Realisation des Fernwärmenetzes als bisher geplant; Anschlussobligatorium für die Heizungen von sämtlichen Bauten im Fernheizungsgebiet, mit Ausnahme derjenigen Häuser, wo mit Gas, Sonnen- oder Umweltenergie oder mit Abwärme geheizt wird; Aufhebung des bisher erhobenen Anschlussbeitrags und Anspruch auf einen Staatsbeitrag für die Umstellung der Heizung auf Fernwärme; Tarifierung der Fernheizung in dem Sinne, dass sie insgesamt nicht teurer zu stehen kommt als Ölheizungen; Einrichtung eines Anschlussobligatoriums an die Gasversorgung für Heizungen ausserhalb des Fernwärmegebiets, mit identischen Rahmenbedingungen) (BaZ, 24.4.87; 28.10.88).
Bern: Änderung des Bergwerksgesetzes (Möglichkeit der Subventionierung von Versuchsbohrungen durch den Kanton; Notwendigkeit der Einreichung eines Ausbeutungsprogramms durch die Schürfgesellschaft, auf das die Regierung im Rahmen des Konzessionsverfahrens im Sinne der kantonalen Energieleitsätze Einfluss nehmen kann; Festlegung der Abliefersätze bei Fündigkeit in einem Dekret, welches deren progressive Ausgestaltung zum Inhalt haben muss) vom Grossen Rat in Beratung gezogen (Bund, 18.11.88).
Genève: Modification de la Constitution (dispositions résultant d'une initiative populaire acceptée en 1986): Le Conseil des Etats et le Conseil National décident d'accorder la garantie fédérale, avec une réserve quant à la disposition qui fait obligation aux autorités de s'opposer au nucléaire (JdG, 3.3, 6.5.88; NZZ, 19.4, 17.6, 21.6.88). – Révision de la loi d'application sur l'énergie (soumission du chauffage électrique à un régime d'autorisation sévère et exceptionnel; définition des critères réglant les conditions d'obtention d'une autorisation: les propriétaires désireux de se chauffer à l'électricité devront prouver qu'aucun autre agent énergétique n'est adapté aux conditions locales ou qu'il exige un investissement disproportionné, ou bien que des exigences de sécurité de l'immeuble ou de protection de l'environnement permettent une dérogation; autorisation limitée en règle générale seulement au chauffage électrique à accumulation; compétence laissée aux Services industriels de délivrer les autorisations, avec un droit de recours réservé au Département de l'économie publique) proposée par le Conseil d'Etat en concrétisant un des points de l'initiative "L'énergie notre affaire", acceptée en décembre 1986 en votation populaire (JdG, 10.9.88; cf. APS 1986, p. 230).
Jura: Nouvelle loi sur l'énergie (loi cadre s'appliquant à la production, au stockage, au transport, à la transformation, à la distribution et à l'utilisation de l'énergie; objectifs: diversification des sources d'approvisionnement en énergies, stimulation des économies d'énergie et mise en valeur des ressources indigènes, encouragement à l'usage d'énergies inépuisables; création d'un établissement jurassien de l'énergie; octroi de permis de construction lié à la condition que les caractéristiques thermiques répondent à des exigences minimales énergétiques que fixera le gouvernement; adaptation des bâtiments existants aux nouvelles exigences lors de rénovations; compétence laissée au gouvernement d'édicter des prescriptions de répartition des frais de chauffage pour les bâtiments collectifs; soumission du montage d'installations de ventilation et de climatisation à l'octroi d'une autorisation tout comme la pose d'un chauffage électrique; soumission des installations de chauffage à des contröles réguliers, la récupération de chaleur étant obligatoire dans les nouvelles installations; développement par l'Etat d'une politique d'information relative à l'utilisation économe de l'énergie et le recours aux énergies inépuisables, avec la possibilité d'allouer des dégrèvements fiscaux pour les investissements consentis dans ce but; approvisionnement, transport et distribution d'énergie électrique sur territoire cantonal assurés en principe par l'établissement jurassien désigné à cet effet par le Parlement) approuvée par le Parlement (Déon., 6.9, 28.10, 25.11.88; JdG, 6.9.88; vgl. SPJ 1985, S. 215; 1987; S. 270).
Luzern: Energiegesetz (in Parlamentsberatungen beschliesst der Grosse Rat zusätzlich: Grobanalyse aller vor 1975 erstellten beheizten Gebäude innert fünf Jahren nach Inkrafttreten des Gesetzes bezüglich ihres Energieverbrauchs, wobei der Kanton den Eigentümern dazu finanzielle Beiträge leisten kann; Unterstellung von Aussenheizungen unter eine Bewilligungspflicht; sparsame und rationelle Energieverwendung bei öffentlichen Neubauten und der Sanierung von eigenen Bauten durch den Kanton, wenn möglich im Sinne der Förderung erneuerbarer Energien und der vermehrten Nutzung von Abwärme; Einsetzung einer kantonalen Energiekommission) vom Grossen Rat in Beratung gezogen (LNN, 28.6., 29.6., 13.9.88; Vat., 28.6., 29.6., 13.9.88; vgl. SPJ 1987, S. 270).
Solothurn: Energiegesetz (Rahmengesetz basierend auf Musterenergiegesetz des Bundes, mit Priorität auf Energiesparen; gesetzliche Basis für Information, Beratung und Ausbildung sowie für die Gewährung einer finanziellen Förderung von Einzelprojekten, insbesondere für fortgeschrittene Technologien, die noch wenig erprobt sind und die Rentabilitätsschwelle noch nicht erreicht haben; Einführung der Pflicht für die verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung in Bauten mit mehr als fünf Wärmebezügern; verbindliche Vorschriften über den Wärmeschutz und über die Heizungs- und Warmwasseranlagen) zur Vernehmlassung vorgelegt (SZ, 16.1.88).
St. Gallen: Initiative für ein Energiespargesetz von Regierungsrat und Grossem Rat zur Ablehnung beantragt; Regierungsrat vom Grossen Rat bis Ende August 1988 mit der Ausarbeitung eines Entwurfs zu einem Energiegesetz beauftragt (SGT, 6.2., 13.4., 16.5.88; vgl. SPJ 1987, S. 271). – Energiegesetz (Regelung der allgemeinen Anforderungen an Bauten und Anlagen hinsichtlich des Energieverbrauchs; Festlegung von Energie-Kennzahlen für den Energieverbrauch in Gebäuden; Einführung der verbrauchsabhängigen Wärmekostenabrechnung in bestehenden Mehrfamilienhäusern mit mehr als fünf Wärmebezügern und in Neubauten ab zwei Wohnungen; Einführung einer grundsätzlichen Sanierungspflicht, aber mit Beschränkung auf grössere Umbauten; Übergang zu einer verbrauchsabhängigen Gestaltung der Tarife für leitungsgebundene Energie, mit Verbot von degressiven Tarifen für Grossverbraucher; Möglichkeit von Zulassungsbeschränkungen für bestimmte Anlagen wie Warmluftvorhänge, Schwimmbadheizungen, Lüftungs- und Klimaanlagen und Schneekanonen; Aufnahme von Vorschriften über den Anschluss an gemeinsame Energieanlagen; Einführung einer Abnahmepflicht für dezentral erzeugten Strom; Ausrichtung von Staatsbeiträgen an Pilotprojekte für die Erforschung und Erprobung erneuerbarer Energien und die Entwicklung von Energiesparmassnahmen) vom Regierungsrat als Gegenvorschlag zur Initiative für ein Energiespargesetz vorgelegt (SGT, 17.3., 6.6., 4.11.88).
Ticino: Progetto di legge cantonale sull'energia sottoposto a procedura di consultazione (CdT, 16.6.88).
Uri: Verlängerung der Konzession mit dem Elektrizitätswerk Altdorf für das Kraftwerk Isenthal (Hinausschiebung des Heimfalltermins um 24 Jahre auf das Jahr 2035) vom Landrat angenommen; Einreichung des Referendums (LNN, 4.6., 3.9., 23.9.88; Vat., 4.6., 3.9.88).
Valais: Révision de la loi sur l'utilisation des forces hydrauliques (renforcement des droits des communautés publiques face aux sociétés auxquelles les concessions avaient été accordées, notamment dans le sens que les sociétés exploitantes sont obligées d'entretenir parfaitement les installations jusqu'à l'échéance du contrat; précision de la procédure concernant le retour des installations, avec une définition complète de celles qui reviennent gratuitement et de celles qui doivent. faire l'objet d'une indemnité équitable; introduction de la possibilité pour l'Etat de devenir partenaire des nouvelles sociétés d'exploitation à raison d'un minimum de dix pour cent ou d'acquérir la même proportion de l'énergie produite au prix de revient, qui serait mise à disposition des industries; introduction d'un système de compensation au bénéfice des communes de plaine ne disposant pas de richesses hydro-électriques) mise en consultation (JdG, 7.9.88; NF, 7.9.88; NZZ, 15.10.88).
Vaud: Deux initiatives populaires rédigées de toutes pièces, l'une constitutionnelle – "Sortir du nucléaire" – contenant les principes, et l'autre législative – "Comment sortir du nucléaire" – indiquant les moyens pour atteindre le but fixé dans une loi sur l'énergie: le Conseil d'Etat propose le rejet (24 Heures, 22.12.88; cf. APS 1987, p. 271).