Année politique Suisse 1988 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 4. Infrastruktur — Infrastructure
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Übrige Verkehrsfragen — Autres questions relatives au trafic
Baselstadt: "Luftinitiative": Grosser Rat beschliesst Eintreten und überweist die Initiative an die Umweltkommission (BaZ, 8.1.88; vgl. SPJ 1987, S. 281). – Kredit von 53,41 Mio Fr. für die Anschaffung von 28 neuen sechsachsigen Trammotorwagen Be 4/6 für die Basler Verkehrsbetriebe in der Volksabstimmung (fakultatives Referendum) vom 12.6. mit 77,8% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parolen von LdU und Grüner Partei, Stimmfreigabe von SP und Auto-Partei (BaZ, 11.3., 17.3., 22.4., 8.6., 13.6.88). – Lancierung, aber Nichtzustandekommen des Referendums gegen einen Kredit von 1,8 Mio Fr. für den Bau einer neuen Schiffanlegestelle am Elsässerrheinweg (BaZ, 5.3., 2.4.88).
Bern: Einreichung einer nichtformulierten Gesetzesinitiative für die Erhaltung des Raddampfers "Blümlisalp" (Erlass gesetzlicher Bestimmungen, die den Erhalt und den künftigen Betrieb der noch existierenden bernischen Raddampfer sicherstellen, wobei soweit als möglich Spenden beigezogen werden sollen) (Bund, 14.8.87; 15.8.87; 16.3., 17.6.88). – Formulierte Initiative der SP "Gesetz für einen umweltfreundlichen Verkehr" in der Volksabstimmung vom 12.6. mit 57,8% Nein-Stimmen abgelehnt. Ja-Parolen von SP, Freier Liste, EVP, LdU, POCH-Grüne, PdA, Junges Bern, Demokratische Partei und Gewerkschaftsbund (Bund, 13.6.88; BZ, 10.6., 13.6.88; vgl. SPJ 1987, S. 273 f.).
Genève: Contre-projet du Conseil d'Etat (renvoi à 1991 du choix d'un mode de transport déterminé; élaboration d'études complémentaires et approfondies sur le tram et le métro ainsi que d'une étude comparative entre ces deux modes de transport; propositions techniques pour développer efficacement les transports publics d'ici à l'an 2000) à l'initiative "pour des transports publics efficaces" (retirée après les délibérations parlementaires) approuvée en votation populaire le 12.6 par 79,0% des votants. Le non recommandé par UDC (JdG, 19.3, 2.6, 13.6.88; Suisse, 19.3.88; 24 Heures, 19.3.88; cf. APS 1983, p. 205). – Retrait de l'initiative "pour des transports publics efficaces" (établissement d'un plan de développement des transports publics conforme aux principes du Plan directeur des transports, avec priorité donnée aux transports en commun dans le trafic urbain, notamment par deux nouvelles branches de tramways en direction de Meyrin et d'Onex) (JdG, 19.3, 31.3.88; cf. APS 1983, p. 205; 1985, p. 217).
Luzern: Änderung des Gesetzes über die Förderung des regionalen öffentlichen Verkehrs (Schaffung der definitiven gesetzlichen Grundlage für die Beteiligung des Kantons an Tarifverbünden) vom Grossen Rat angenommen (Vat., 11.5., 14.9., 22.11.88).
Neuchâtel: Crédit de 20,875 millions de francs destiné à six entreprises de transports publics concessionnaires approuvé en votation populaire le 12.6 par 73,3 des votants (FAN, 27.1, 23.4, 8.6, 13.6.88).
Schaffhausen: Formulierte Gesetzesinitiative "zur Verminderung der Motorboote auf dem Rhein": Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat, ihn mit der Ausarbeitung eines Gegenvorschlags zu beauftragen, was dieser so beschliesst (SN, 14.5., 20.5., 7.6.88; vgl. SPJ 1987, S. 274). – Gesetz über die Vergabe von Schiffsliegeplätzen auf dem Rhein (Reduktion der durch motorbetriebene Schiffe belegten Liegeplätze um die Hälfte innerhalb von zehn Jahren; Vergabe von Liegeplätzen nur noch an Halter von motorlosen Booten; Neuzuteilung des Liegeplatzes bei Halter- oder Schiffswechsel; Möglichkeit des Entzugs von Liegeplätzen bei Verstössen gegen allgemeine oder schiffahrtspolizeiliche Vorschriften, bei Verstössen gegen Emissionsvorschriften, aus Gründen des Natur- und Heimatschutzes oder bei einer Wohnsitznahme ausserhalb des Kantons, ausgenommen dabei Feuerthalen; Verpflichtung der Kantonsbehörden, sich bei den zuständigen nationalen und internationalen Gremien für eine drastische Einschränkung des Verkehrs der motorgetriebenen Schiffe auf dem Rhein einzusetzen; Verpflichtung der Rheinanliegergemeinden zum Erlass von eigenen Reglementen betreffend Meldepflicht, Vergabe von Bootsliegeplätzen und allfällige Sanktionen) als Gegenvorschlag zur Initiative "zur Verminderung der Motorboote auf dem Rhein" vom Regierungsrat zur Vernehmlassung vorgelegt (SN, 9.12., 16.12.88).
Schwyz: Neues Gesetz über die Förderung des öffentlichen Verkehrs als Gegenvorschlag zu der nach der Parlamentsberatung zurückgezogenen Initiative des Kritischen Forums des Kantons Schwyz "zur Förderung des öffentlichen Verkehrs" in der Volksabstimmung vom 24.4. mit 63,8% Ja-Stimmen angenommen (LNN, 8.4., 25.4.88; Vat., 20.4., 25.4.88; vgl. SPJ 1987, S. 274 f.).
Solothurn: Totalrevision des Gesetzes über die Förderung des öffentlichen Verkehrs (Ermächtigung des Kantons, zusammen mit dem Bund, den Nachbarkantonen und den Gemeinden das Grundangebot des öffentlichen Verkehrs festzulegen; Verbesserung der Koordination von öffentlichem und privatem Verkehr; Schaffung von Anreizen zur Benutzung umweltschonender Verkehrsmittel; Neuordnung der Finanzierung mit Abschaffung der Unterscheidung zwischen Gemeinden, die von der Bahn, und solchen, die von PTT-Fahrzeugen bedient werden; Einführung eines Leistungsauftrags nach Aufteilung der Leistungen des öffentlichen Verkehrs in einen marktwirtschaftlichen und in einen gemeinwirtschaftlichen Bereich; Massnahmen zur Förderung des öffentlichen Verkehrs: Abgeltung gemeinwirtschaftlicher Leistungen; Beteiligung des Kantons an Unternehmen des öffentlichen Verkehrs oder deren Übernahme oder Gründung; Ausrichtung kantonaler Beiträge an Tarifverbünde, an Investitionen, Sanierungen und private Anschlussgleise, an Unternehmen des touristischen Verkehrs, an die Aareschiffahrt, den Regionalflugplatz Grenchen sowie an Parkplätze und Haltestellen bei Bahnhöfen; Verpflichtung der Gemeinden, generell 35% der dem Kanton zufallenden Kosten für Investitions- und Betriebsbeiträge zu übernehmen, mit Möglichkeit, diesen Anteil auf 50% zu erhöhen, wenn nur ein geringes kantonales Interesse besteht) zur Vernehmlassung vorgelegt (BaZ, 19.1.88; Bund, 19.1.88; SZ, 19.1.88).
St. Gallen: Gesetz zur Förderung des öffentlichen Verkehrs in der Volksabstimmung vom 25.9. Mit 72,0% Ja-Stimmen angenommen. Stimmfreigabe der Autopartei (SGT, 25.2., 12.4., 14.4., 31.8., 15.9., 17.9., 26.9.88; NZZ, 21.9.88; vgl. SPJ 1987, S. 274).
Thurgau: Gesetz über die Förderung des öffentlichen Verkehrs (in seinen Beratungen beschliesst der Grosse Rat die Kompetenz des Regierungsrats, über die Leistungsaufträge, deren Abgeltungen sowie über die Betriebsdefizitdeckungen zu beschliessen und alle weiteren Förderungsmassnahmen zu genehmigen, sofern sie bei einmaligen Ausgaben 100 000 Fr. und bei jährlich wiederkehrenden Ausgaben 20 000 Fr. nicht überschreiten, sowie im weitern die Einführung des Referendums für Ausgaben des Kantons für den öffentlichen Verkehr: obligatorisches Referendum ab 3 Mio Fr. für einmalige und ab 0,6 Mio Fr. für jährlich wiederkehrende Ausgaben; fakultatives Referendum ab 1 Mio Fr. für einmalige und ab 0,2 Mio Fr. für jährlich wiederkehrende Ausgaben) in der Volksabstimmung vom 4.12. mit 67,6% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parole der Auto-Partei (SGT, 3.5., 17.5., 9.6., 19.8., 21.9., 21.11., 29.11., 5.12.88; NZZ, 5.12.88; vgl. SPJ 1987, S. 275).
Ticino: Iniziativa parlamentare generica per la creazione di una legge sul traffico pubblico approvata dal Gran Consiglio (CdT, 13.1 2.88).
Uri: Gesetz über die Förderung des öffentlichen Verkehrs (Beschränkung aufein reines Beitragsgesetz; Kompetenz des Landrats, Investitionsbeiträge, die auch Bundesgelder enthalten, sowie Investitions- und Betriebsbeiträge ohne Bundeshilfe abschliessend zu genehmigen, falls diese den Betrag von 100 000 bzw. 25 000 Fr. übersteigen; Möglichkeit, die Ausrichtung dieser Beiträge mit der Auflage zu verbinden, dass die begünstigten Verkehrsunternehmungen sich zu einem Tarifverbund zusammenschliessen oder sich an einen bestehenden Verbund anschliessen; Kompetenz des Regierungsrats betreffend Betriebsbeiträge an Unternehmen, die auch Bundesgelder erhalten; Einführung von Beiträgen der Gemeinden an die Defizitdeckung von Betrieben sowie an Investitionen bei Unternehmen ohne Bundeshilfe) in der Volksabstimmung vom 1.5. mit 72,5% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parolen vom Kritischem Forum Uri und der Jungen CVP (Vat., 11.2., 17.2., 2.5.88; LNN, 27.4., 2.5.88; vgl. SPJ 1987, S. 275).
Vaud: Avant-projet de loi sur l'encouragement aux entreprises de transports publics (remplacement du droit actuel, disséminé dans différentes lois et décrets; clarification du financement par l'Etat et les communes des entreprises de transport en vue d'encourager les activités de ces entreprises; financement par l'Etat des améliorations techniques, du passage à un autre mode de transport, de la création de nouvelles entreprises ainsi que du rachat d'entreprises ou de la reprise de dettes; financement à parts égales entre I'Etat et les communes de la couverture des déficits d'exploitation ou de l'indemnisation de prestations de service public pour les lignes de trafic cantonal et financement totalement à charge des communes pour les lignes de trafic d'agglomération; obligation pour les entreprises bénéficiaires d'assumer avec compétence le service de transport et sa gestion économique et d'adapter leurs installations au niveau technique en vigueur selon les prescriptions fédérales et cantonales; compétence du canton d'astreindre les entreprises aidées à collaborer et à s'associer dans le but de réaliser des communautés tarifaires; possibilité de subordonner l'aide cantonale à des fusions entre entreprises ou à un changement de mode de transport; fixation de la clé de répartition financière intercommunale pour les lignes de trafic d'agglomération dans le cas où les communes intéressées n'ont pas réussi à s'entendre; compétence laissée aux communes de proposer la création de communautés tarifaires, en collaboration avec les entreprises; possibilité pour l'Etat de participer jusqu'à 50% à la réalisation de communautés tarifaires, avec participation limitée à 12,5% du tarif de base de la ligne de trafic cantonal concernée pour les parcours en agglomération) mis en consultation (24 Heures, 27.5.88).
Zug: Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über die Binnenschiffahrt vom Kantonsrat angènommen (Vat., 12.9., 22.9., 30.9.88; vgl. SPJ 1986, S. 233 f., 1987, S. 275).
Zürich: Initiative "S-Bahn für alli" (Bereitstellung eines Rahmenkredits von 750 Mio Fr, verteilt auf zehn Jahre, zulasten des Verkehrsfonds, für den umfassenden Ausbau des Netzes der S-Bahn, namentlich für den Anschluss ländlicher Gebiete, den Bau neuer Haltestellen und den Ausbau von SBB-Linien auf Doppelspur sowie für die Fahrplanverdichtung) vom LdU eingereicht (TA, 15.8.87; 19.9.87; 19.3.88; NZZ, 19.3., 24.6.88). – Zusatzbeitrag aus dem Verkehrsfonds von 4,2 Mio Fr. an die Stadt Zürich für den Neubau der S-Bahn-Haltestelle Hardbrücke II im Stadtzürcher Industriequartier in der Volksabstimmung (fakultatives Behördenreferendum) vom 12.6. mit 59,2% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parolen von FDP, SVP, EDU und Demokraten, Stimmfreigabe der NA (NZZ, 24.5., 28.5., 13.6.88; TA, 10.6., 13.6.88). – Verfassungsgesetz über den öffentlichen Personenverkehr und den Güterverkehr sowie Gesetz über den öffentlichen Personenverkehr in der Volksabstimmung vom 6.3. mit 76,7 bzw. 76,3% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parolen von SVP und Auto-Partei (NZZ, 15.2., 19.2., 25.2., 27.2., 7.3.88; TA, 5.3., 7.3.88; vgl. SPJ 1987, S. 275).