Année politique Suisse 1988 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 5. Sozialpolitik — Politique sociale
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Familienrecht, Familienzulagen, Stellung der Frau –
Droit de la famille, allocations familiales, condition de la femme
Aargau: Änderung des Gesetzes über die Kinderzulagen (Anspruch auf volle Kinderzulagen für teilzeitbeschäftigte und von Kurzarbeit betroffene Arbeitnehmer; zeitliche Ausdehnung des Anspruchs auf Kinderzulagen nach Eintritt einer Arbeitsunfähigkeit; in Parlamentsberatungen wird eine Erhöhung der Kinderzulagen um 30 Franken auf 120 Franken pro Monat beschlossen; Anpassung an das neue Kindsrecht im ZGB) in der Volksabstimmung vom 4.12. mit 70,4% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parolen von FDP und Gewerbeverband, Stimmfreigabe der Auto-Partei (AT, 13.6., 9.9., 14.9., 5.12.88; vgl. SPJ 1987, S. 287).
Baselland: Gesetz über Beiträge an Frauenhäuser und ähnliche Institutionen, Frauenhausgesetz, in der Volksabstimmung vom 12.6. mit 63,8% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parolen von NA und Auto-Partei (BaZ, 11.3., 23.3., 25.5., 3.6., 13.6.88; vgl. SPJ 1987, S. 287).
Baselstadt: Änderung des Einführungsgesetzes zum Zivilgesetzbuch (Verzicht auf die Einbringlichkeit als Voraussetzung für die Inkassohilfe und die Gewährung von Vorschüssen für Alimente unmündiger Kinder) als Gegenvorschlag zur Initiative "für die Sicherung der Kinderalimente" vom Grossen Rat angenommen (BaZ, 17.6.88). – Initiative "für die Sicherung der Kinderalimente" (Vorschüsse für Alimente nicht mehr abhängig von Zahlungen, wobei diese Regelung auch auf Jugendliche, die noch in Ausbildung stehen, Anwendung finden soll) vom Grossen Rat zur Ablehnung empfohlen (BaZ, 17.6.88; vgl. SPJ 1984, S. 204). – Ergänzung der Kantonsverfassung (Verankerung der Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie des Grundsatzes, dass Rechte und Pflichten für Frauen und Männer gelten, auch wenn sich ein Rechtssatz nicht an beide Geschlechter richtet) vom Regierungsrat vorgelegt und vom Grossen Rat im Grundsatz angenommen (BaZ, 30.1., 9.12.88).
Jura: Loi visant à protéger et à soutenir la famille (loi concrétisant l'initiative du PDC "pour la protection et la promotion de la famille", approuvée par le Parlement en 1983) approuvée par le Parlament (Dém., 4.3, 29.4.88; cf. APS 1986, p. 242).
Obwalden: Erhöhung der Kinderzulagen für Arbeitnehmer von 100 auf 1 20 pro Monat vom Kantonsrat angenommen (Vat., 16.9.88).
Schaffhausen: Änderung des Gesetzes über Familien- und Sozialzulagen (20prozentige Erhöhung der Anspruchsgrenzen und der Zulagenansätze bei Familien- und Sozialzulagen; in Parlamentsberatungen wird beschlossen, die Anpassung gemäss dem Lohnindex des BIGA vorzunehmen) vom Grossen Rat angenommen (SN,.)4.1., 26.4., 7.6.88). – Gesetzesänderungen (Anderung des Gesetzes über Familien- und Sozialzulagen und des Schulgesetzes sowie des Dekretes über Besoldung, Ferien und Ruhegehalt des Regierungsrats) zur Verwirklichung des Grundsatzes "Gleiche Rechte für Mann und Frau" (Beseitigung materieller Ungleichheiten, die nicht vom Bundesrecht abhängig sind und für die kein wichtiger Grund für einen Aufschub vorliegt) vom Regierungsrat in Ausführung einer Motion vorgelegt und vom Grossen Rat angenommen (SN, 16.7., 19.8., 29.11., 20.12.88).
Ticino: Iniziativa parlamentare generica per una modifica della legge cantonale sugli assegni familiari (generalizzazione del diritto agli assegni; commisurazione degli assegni alla situazione economica della famiglia ed al numero dei figli; adozione del "reddito per unità di consumo".quale criterio per determinare l'ammontare dell'assegno; adeguamento della legislazione cantonale alla parità uomo-donna) approvata dal Gran Consiglio (CdT, 16.5., 17.5.88).
Valais: Aboutissement d'une initiative législative rédigée de toutes pièces "pour la protection de la famille" (modification de la loi sur les allocations familiales; introduction d'une allocation de ménage de 300 francs par mois pour toutes les familles avec charge d'enfants de moins de 16 ans révolus et dont le revenu net est inférieur à 40 000 francs plus 5 000 francs par enfant pour le deuxième enfant et les suivants; possibilité de bénéficier de l'allocation s'il y a un deuxième revenu, pourvu que les revenus additionnés ne dépassent pas la valeur limite de 40 000 francs; financement des contributions par les seuls employeurs) (24 Heures, 17.3.88; NF, 17.3, 13.4, 8.7.88; JdG, 13.4.88; Lib., 8.7.88).
Zug: Gesetz über die Ausrichtung kantonaler Mutterschaftsbeiträge (Umwandlung des bestehenden befristeten Kantonsratsbeschlusses in ein unbefristetes Gesetz; in Parlamentsberatungen wird beschlossen, die Beiträge während eines Jahres auszurichten) vom Kantonsrat angenommen (Vat., 28.4., 1.7., 2.9.88). – Anderung des Gesetzes über die Kinderzulagen (Erhöhung der Kinderzulagen für die ersten beiden zulageberechtigten Kinder um 15 Franken und für die folgenden Kinder um 10 Franken pro Monat; Bezugsberechtigung für Teilzeitbeschäftigte relativ zu ihrer realen Arbeitszeit; Auszahlung von vollen Kinderzulagen auch bei Kurzarbeit) vom Kantonsrat angenommen ( Vat., 14.5., 1.7., 2.9.88; LNN, 1.7., 31.8., 2.9.88).