Année politique Suisse 1988 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 5. Sozialpolitik — Politique sociale
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Gesundheitswesen — Santé publique
Aargau: Neues Gesundheitsgesetz in der Volksabstimmung vom 6.3. mit 77,0% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parole der NA (AT, 15.2., 16.2., 1.3., 7.3.88; vgl. SPJ 1987, S. 288).
Baselstadt: Gesetz über die Reproduktionsmedizin beim Menschen (Zulässigkeit der künstlichen Insemination, des intratubaren Gametentransfers, der In-Vitro-Fertilisation mit Embryotransfer sowie der Verwendung von Samen- oder Eizellen von Drittpersonen, unter der Voraussetzung, dass diese Verfahren nur bei Ehe-, nicht aber bei Konkubinatspaaren angewendet werden) vom Regierungsrat in einer neuen Version zuhanden der zweiten Lesung entgegen den Anträgen des federführenden Sanitätsdepartements vorgelegt (BaZ, 25.6., 7.10.88; NZZ, 10.10.88; vgl. SPJ 1987, S. 288). – Initiative der POCH "zur Verbesserung der medizinisch-pflegerischen und sozialen Betreuung durch Gesundheitszentren im Quartier" und entsprechender Grossratsbeschluss (in Parlamentsverhandlungen wird zusätzlich die deutlichere Berücksichtigung von Prävention und Beratung festgehalten) vom Grossen Rat angenommen (BaZ, 15.1., 6.10.88; vgl. SPJ 1987, S. 288).
Genève: Loi concernant la constatation des décès et les interventions sur les cadavres humains (base légale pour la réglementation de l'autopsie: délimitation du cercle des personnes qui pourront demander une autopsie; interdiction de pratiquer une autopsie contre la volonté d'un défunt ou de ses proches, à l'exception des cas d'une épidemie grave ou d'une enquête judiciaire; réglementation du prélèvement d'organes et des transplantations: nécessité d'une déclaration de volonté du défunt ou du consentement d'un proche pour les prélèvements d'organes; possibilité d'effectuer une transplantation sans consentement préalable seulement dans des cas exceptionnelles, s'il y a urgence et si l’interêt médical légitime du receveur le justifie; interdiction de pratiquer un prélèvement sans qu'ait été établi un certificat de décès par un médecin étranger à l'équipe de prélèvement et, dans le cas échéant, à l'équipe d'implantation) proposée par le Conseil d'Etat (JdG, 15.1.88). – Loi visant à créer une unité médico-sociale pour alcooliques au Petit-Beaulieu (unité gérée par l'Hospice général) proposée par le Conseil d'Etat (JdG, 3.5.88). – Projet de loi concrétisant l'initiative non formulée du PSO "en faveur des soins à domicile" approuvée par le Grand Conseil (JdG, 17.11.88; cf. APS /985, p. 225).
Glarus: Teilrevision des Gesundheitsgesetzes (Regelung der Fortpflanzungsmedizin im Sinne einer Übergangslösung bis zum Inkrafttreten einer bundesgesetzlichen Regelung; Zulässigkeit der homologen wie der heterologen Insemination; Verbot der heterologen In-vitro-Fertilisation; Zulässigkeit der homologen In-vitro-Fertilisation nur bei Aussichtslosigkeit aller anderer Behandlungsmethoden; Verbot von Experimenten und Manipulationen an Embryonen sowie am Erbgut von Keimzellen; Verbot von gewerblichen Samenbanken und von Leihmutterverhältnissen; in Landsgemeindeberatungen wird jedoch ein Antrag für ein Verbot aller medizinischen Fortpflanzungstechniken mit Ausnahme der homologen Insemination angenommen) von der Landsgemeinde am 1.5. angenommen (Memorial für die Landsgemeinde des Kantons Glarus vom Jahre 1988; NZZ, 26.2., 2.3., 29.4., 2.5.88).
Luzern: Gesetzesinitiative "Ausbau der spitalexternen Krankenpflege und der Hauspflege im ganzen Kantonsgebiet" (gleichmässiger Ausbau der spitalexternen Krankenpflege im ganzen Kantonsgebiet, mit Verpflichtung der Gemeinden, Krankenpflege, Hauspflege und Haushaltshilfe anzubieten; Festlegung von verbindlichen Mindestanforderungen für Leistungen und von nach Einkommen abgestuften Sozialtarifen durch den Kanton, der sich selbst an der Finanzierung der Spitex-Dienste unter Berücksichtigung der Finanzkraft der Gemeinden zu beteiligen hat) vom Grünen Bündnis eingereicht (LNN, 30.8.88; Vat., 30.8.88). – Initiative "Schaffung einer kantonalen Schule für die Ausbildung von Spitex-Personal" (Errichtung einer kantonalen Schule für Pflegepersonal in Heimen und Spitälern und für die spitalexterne Krankenpflege, mit Ausbildungsangebot auch für Leute, die eine teilzeitliche Ausbildung und Anstellung wünschen) vom Grünen Bündnis eingereicht (LNN, 30.8.88; Vat., 30.8.88).
Nidwalden: Gesetz über die Schule für praktische Krankenpflege (Schaffung einer Schule für praktische Krankenpflege, welche insbesondere Erwachsenen auf dem zweiten Bildungsweg den Einstieg in den Pflegeberuf ermöglichen soll) von einer landrätlichen Kommission vorgelegt und vom Landrat in Beratung gezogen (Vat., 10.12., 22.12., 29.12.88).
Schaffhausen: Änderung des Gesundheitsgesetzes in der Volksabstimmung vom 4.12. mit 85,0% Ja-Stimmen angenommen (SN, 28.6., 20.9., 30.1 1., 5.12.88; NZZ, 29.11.88; vgl. SPJ 1987, S. 289).
Solothurn: Gesetz über die Fortpflanzungstechnologie (Beschränkung künstlicher Fortpflanzungshilfen auf verheiratete Paare; Bewilligungspflicht für jeden Eingriff in die menschliche Fortpflanzung; Durchführung der erlaubten Massnahmen beschränkt auf die öffentlichen Spitäler; Zulässigkeit der homologen und unter bestimmten Bedingungen auch der heterologen Insemination; Zulässigkeit der homologen In-vitro-Fertilisation unter gewissen Voraussetzungen; Verbot der heterologen In-vitro-Fertilisation; Verbot des Sammelns und Konservierens von Embryonen, des Handels mit Spendersamen, von Manipulationen zur Erbgutveränderung, von wissenschaftlichen Experimenten an Ei- und Samenzellen sowie von Leihmutterschaftsverhältnissen) von einer Arbeitsgruppe in Ausführung einer Motion erarbeitet und zur Vernehmlassung vorgelegt (SZ, 22.3., 8.7.88). – Rahmenkredit von 6,1 Mio Fr. für Massnahmen gegen den Missbrauch und die Abhängigkeit von Betäubungsmitteln und andern Suchtmitteln in der Volksabstimmung vom 25.9. mit 57,4% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parole der Auto-Partei (SZ, 26.5., 20.8., 6.9., 26.9.88).
St. Gallen: Grossratsbeschluss über Eingriffe in die Fortpflanzung beim Menschen vom Grossen Rat angenommen; Bestimmungen über die Aufhebung der Samenbank vom Bundesgericht in Gutheissung einer staatsrechtlichen Beschwerde vorläufig für nicht anwendbar erklärt (SGT, 23.2., 24.2., 1.6., 24.6.88; NZZ, 24.6.88; vgl. SPJ 1987, S. 289).
Thurgau: Kredit von 9,04 Mio Fr. für einen Erweiterungsbau der kantonalen Laboratorien und den Neubau eines geschützten AC-Laboratoriums in Frauenfeld in der Volksabstimmung vom 23.10. mit 63,2% Ja-Stimmen angenommen (SGT, 10.3., 10.10., 24.10.88; NZZ, 24.10.88).
Ticino: Nuova legge sulla promozione della Salute e il coordinamento sanitario: inizio delle deliberazioni nel Gran Consiglio (CdT, 10.9., 14.10., 9.11.88; v. APS 1983, p. 212; 1986, p. 243).
Zug: Änderung des Gesetzes über das Gesundheitswesen (Erhöhung der kantonalen Maximalbeiträge für den Ausbau der spitalexternen Kranken- und Gesundheitspflege um 5 auf 25 Prozent; Ausrichtung von kantonalen Beiträgen an alle, die im gesundheitlichen Bereich in der Ausbildung stehen, sowie an Altersheime mit Pflegedienst; Ausrichtung eines Wartegeldes von 250 Fr. pro Geburt an freiberufliche Hebammen) vom Regierungsrat vorgelegt und vom Kantonsrat in Beratung gezogen (LNN, 25.6., 25.11.88; Vat., 28.6., 7.10., 19.11., 25.1 1.88).