Année politique Suisse 1988 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Wahlen in kantonale Parlamente
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Uri
Der Urner Landrat, der nach dem Majorzsystem gewählt wird, blieb wie erwartet parteipolitisch stabil. Nach wie vor ist Uri der am stärksten CVP-dominierte Kanton der Innerschweiz. Die Christlichdemokraten konnten ihre komfortable absolute Mehrheit auf Kosten der FDP sogar noch um einen Sitz ausbauen. Trotz Kampfwahlen in einzelnen Gemeinden, die teilweise zu zweiten Wahlgängen führten, wechselte nur dieser eine Sitz die Partei. Der Versuch der SP, ihre Landratsfraktion weiter auszubauen, scheiterte, und auch die Kampfkandidaturen des Kritischen Forums Uri (KFU) hatten keine Chance. Um künftig eine anteilmässige Vertretung der kleinen Parteien im Landrat zu gewährleisten, lancierte das KFU erneut eine Volksinitiative für einen Wechsel zum Proporzsystem, die nach nur zwei Wochen Sammelzeit zustande kam [11].
 
[11] UR: Wahlen vom 1.5., 26.5. und 29.5.88: LNN, 2.5., 28.5. und 30.5.88; Val., 2.5. und 30.5.88. Der christlichsoziale CVP-Flügel verlor die Mehrheit innerhalb der CVP-Fraktion (LNN, 3.5.88). Wahlkampf: Vat., 18.3.88; LNN, 28.4. und 26.5.88; TA, 29.4.88. Proporzinitiative: Vat., 14.4. und 27.4.88; zur ersten Proporzinitiative des KFU siehe SPJ 1984, S. 186 und 1985, S. 204.