Année politique Suisse 1988 : Wirtschaft / Landwirtschaft / Pflanzliche Produktion
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Zuckerbeschluss
Während unter den Pflanzern von Zuckerrüben eine gespannte Stimmung herrschte und diese Protestaktionen zur Durchsetzung höherer Preise und einer Wiedereinführung der Schnitzelvergütung erwogen, gab der Bundesrat einen zweiten Entwurf für einen Zuckerbeschluss in die Vernehmlassung. Der Entwurf kontingentiert die jährliche Rübenmenge mit Preisgarantie auf die bisherigen 850 000 t und sieht bei der Finanzierung eine höhere Belastung für Konsumenten und Überlieferer und eine niedrigere Belastung für den Bund vor; die Kontingente sollen zudem zugunsten von kleinen und mittleren Familienbetrieben umverteilt werden. Die Vorlage stiess auf mehrheitliche Zustimmung und wurde, abgesehen von einzelnen geforderten Erleichterungen, auch von den Rübenbauern akzeptiert [28]. Bereits in der Wintersession gelangte die Vorlage in den Ständerat, der sie zugunsten der Rübenbauern mit zwei Änderungen versah: Zum einen soll die Unkostenbeteiligung der Produzenten nicht nach Betriebsgrössen festgelegt sein und zum zweiten sollen die Uberlieferer weniger drastische Preisreduktionen in Kauf nehmen müssen [29].
 
[28] Proteste der Pflanzer: JdG, 26.1.88; NZZ, 20.2., 23.2. und 27.2.88; 24 Heures, 23.2.88; Bund, 11.3.88. Vernehmlassung: Presse vom 25.2.88; NZZ, JdG und 24 Heures, 8.7.88; SHZ, 28.7.88.
[29] BBl, 1988, III, S. 1169 ff.; Amtl. Bull. StR, 1988, S. 884 ff.; JdG, NZZ, und TA, 20.10.88.; NZZ, 15.11.88; Presse vom 14.12.88.