Année politique Suisse 1988 : Infrastruktur und Lebensraum / Verkehr und Kommunikation / Agglomerationsverkehr
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Umweltpässe und Tarifverbünde
Tarifverbünde im öffentlichen Nahverkehr werden immer zahlreicher, und die Verkaufszahlen der vergünstigten Abonnemente weisen überall hohe Zuwachsraten auf. So verzeichnete der Tarifverbund Nordwestschweiz, an dem seit Juni 1987 sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel des Juranordfusses beteiligt sind, im ersten Betriebsjahr eine Zunahme der Abonnementsverkäufe um knapp 20%. Mittlerweile haben 17 Städte Umweltpässe eingeführt und 10 Agglomerationen kennen das Verbundabonnement [20].
Da sich immer mehr Regionen zu Verkehrs- und Tarifverbünden zusammenschliessen, wird eine gesamtschweizerische Koordination unumgänglich — insbesondere auch deshalb; weil SBB und PTT an den meisten Verbünden beteiligt sind. Der Ständerat überwies ein Postulat Bührer (sp, SH), das ein Leitkonzept für die Tarifverbünde des öffentlichen Verkehrs forderte. Unter Berücksichtigung der Interessen von SBB und PTT soll damit der Rahmen geschaffen werden für gute und gerechte Lösungen in den verschiedenen Regionen der Schweiz. Eine Harmonisierung der Tarifverbünde und eine einheitliche Regelung der Zusammenarbeit der verschiedenen Verkehrsträger verlangte auch ein vom Nationalrat überwiesenes Postulat Bircher (sp, AG). Danach sollen die bestehenden und neuen Tarifverbünde längerfristig auf die ganze Schweiz ausgedehnt werden. Unter der Federführung der SBB erarbeitet derzeit eine Arbeitsgruppe eine "Plattform für die Schaffung von Tarifverbünden" [21].
 
[20] BZ, 26.5.88; NZZ, 31.5.88; Suisse, 22.7.88; Presse vom 23.8.88 (Nordwestschweiz) ; LNN, 11.11.88; LITRA, Jahresbericht 1987/88, Bern 1988, S. 33 ff.
[21] Amtl. Bull. StR, 1988, S. 25 ff. ; Amtl. Bull. NR, 1988, S. 920; BaZ, 2.3.88; NZZ, 25.5.88. Plattform: BZ, 25.2. und 28.8.88.