Année politique Suisse 1989 : Parteien, Verbände und Interessengruppen / Parteien / Sozialdemokratische Partei (SP)
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Demokratisch-Soziale Partei (DSP)
Die unter dem Namen Demokratisch-Soziale Partei (DSP) auftretenden Abspaltungen am rechten Flügel der SP fanden bei den Wählern und Wählerinnen wenig Anklang. Der in Lausanne im Frühjahr gegründete "Parti socialiste démocrate lausannois", dem auch fünf bisherige SP-Stadtparlamentarier angehörten, erreichte im Herbst bei den Kommunalwahlen das vorgeschriebene Quorum von 5% nicht und ging leer aus. Die 1987 gegründete DSP des Kantons Graubünden, zu welcher damals 6 der 10 auf SP-Listen gewählten Grossräte übergetreten waren, konnte ihren Besitzstand bei den kantonalen Wahlen nicht halten: sie verlor 2 Sitze an die SP [20].
Am 3. Mai wurde die Demokratisch-soziale Partei des Kantons Freiburg gegründet; nach eigenen Angaben zählte sie zu diesem . Zeitpunkt rund 200 Mitglieder. Massgeblich an dieser Parteigründung beteiligt war der im November 1988 aus der SP ausgetretene Staatsrat Morel [21]. In der Stadt Zürich versuchte der aus der SP ausgetretene ehemalige Stadtrat Max Bryner erfolglos eine DSP zu initiieren. Weder die von der SP nicht mehr unterstützten Exekutivmitglieder Lieberherr und Kaufmann, noch die auf dem rechten Parteiflügel stehende "Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft Zürich" zeigten Interesse an einer Parteineugründung [22].
Ein erster Schritt zu einer gesamtschweizerischen Demokratisch-sozialen Partei (DSP) wurde am 3. Juni in Basel mit der Gründung einer Arbeitsgemeinschaft der DSP unternommen. Neben Vertretern der drei bestehenden Kantonalparteien (BS, FR und GR) nahmen auch Delegationen von lokalen Parteisektionen sowie Einzelpersonen daran teil. Eine nationale Partei möchte man wenn möglich vor den nächsten Nationalratswahlen gründen [23].
 
[20] 24 Heures, 24.4. und 13.5.89 (Gründung Lausanne). Zur DSP in der Welschschweiz siehe auch BZ, 25.2.89; JdG und Lib., 19.3.89. Zur DSP Graubünden siehe SPJ 1987, S. 302. Zu den Wahlen in Lausanne und Graubünden siehe oben, Teil I, 1e.
[21] Lib., 3.2., 21.2., 29.4 und 5.5.89; Bund, 8.3.89. Siehe auch SPJ 1988, S. 320 f.
[22] Vr, 7.6.89; TA, 8.6., 20.6. und 16.12.89.
[23] NZZ, TA und JdG, 5.6.89; WoZ, 9.6.89; siehe auch SPJ 1988, S. 320 f.