Année politique Suisse 1989 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 5. Sozialpolitik — Politique sociale
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Kranken- und Unfallversicherung — Assurance-maladie et accidents
Baselland: Krankenversicherungsgesetz in der Volksabstimmung vom 24.9. mit 69,7% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parolen von SP, Auto-Partei und Gewerbeverband (BaZ, 26.1., 26.4., 9.5., 26.5., 9.9., 19.9., 25.9.89; NZZ, 20.9.89; vgl. SPJ 1987, S. 286). – Nichtformulierte Initiative der Grünen Baselland (vormals POCH) "für eine soziale, familienfreundliche Krankenversicherung" vom Landrat zur Ablehnung empfohlen und in der Volksabstimmung vom 26.11. mit 63,6% Nein-Stimmen abgelehnt. Ja-Parole der Grünen Baselland (BaZ, 28.9., 11.11., 18.11., 27.11.89; vgl. SPJ 1983, S. 210; 1984, S. 204; 1986, S. 241). – Nichtformulierte Initiative der SP "für die Schaffung eines sozialen Krankenversicherungsgesetzes" vom Landrat zur Ablehnung empfohlen und in der Volksabstimmung vom 26.11. mit 65,9% Nein-Stimmen abgelehnt. Ja-Parolen von SP und Grünen Baselland (BaZ, 28.9., 11.11., 18.11., 27.11.89; vgl. SPJ 1984, S. 203 f.; 1986, S. 241).
Baselstadt: Neues Gesetz über die Krankenversicherung (Vereinheitlichung der Subventionen an die privaten Krankenkassen und an die 0ffentliche Krankenkasse (OKK), welche von besonderen sozialen Verpflichtungen abhängig gemacht werden; Abgeltung der überdurchschnittlichen sozialen Belastung der OKK mittels begrenzter Betriebsbeiträge; Anspruch,privater Krankenkassen auf finanzielle Unterstützung durch den Kanton, wenn sie überdurchschnittlich belastet sind; Verankerung des Vollobligatoriums der Krankenpflegeversicherung mit genau bestimmten Ausnahmen; Übergang vom System der vom Kanton zu tragenden Prämienanteile zu demjenigen, welches den vom Versicherten je nach Einkommenslage und Unterhaltspflicht zu tragenden Betrag bestimmt; Begrenzung der Reduktion der Kollektivversicherungsprämien; Prämiengleichheit von Mann und Frau; Verzicht auf Aussteuerung von Langzeitpatienten, verknüpft mit erhöhter Kostenbeteiligung von rentenberechtigten Spitalpatienten nach 180 Spitaltagen; Verbot des Ausschlusses von Versicherten und von Leistungseinstellungen bei Prämienrückständen; Verzicht auf Vorbehalte für bereits bestehende Krankheiten; freies Übertrittsrecht in eine andere Krankenkasse ohne Krankheitsvorbehalt; Verbot von Eintrittsgebühren; Übernahme von Spitexleistungen von 720 Stunden innert fünf aufeinanderfolgenden Jahren; Leistungsauftrag an die OKK mit vorgegebenem Finanzierungsrahmen, mehr unternehmerischen Freiheiten mit Entflechtung der Kompetenzen und klaren Konsequenzen für den Fall des Scheiterns dieser Strategie) vom Grossen Rat angenommen (BaZ, 8.3., 22.4., 16.11.89).
Schaffhausen: Neues Krankenkassengesetz in der Volksabstimmung vom 23.4. mit 68,7% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parolen von FDP und LdU, Stimmfreigabe des Gewerbeverbands (SN, 21.4., 24.4.89; NZZ, 21.4.89; vgl. SPJ 1988, S. 306).
Schwyz: Gesetz über Kantonsbeiträge an Krankenkassen (Ausrichtung von Kantonsbeiträgen an die Schwyzer Krankenkassen im Umfang von 15 Prozent des jeweiligen Bundesbeitrags; Verpflichtung der Krankenkassen, diese Beiträge gezielt für die Prämienermässigung von wirtschaftlich schwachen Versicherten und zur Milderung von Härtefällen zu verwenden; Kompetenz des Sektionsvorstands der Krankenkassen, die entsprechenden Regelungen im Detail selber auszuarbeiten, mit Möglichkeit der Anfechtung von Entscheiden mittels Beschwerde beim Departement des Innern) zur Vernehmlassung vorgelegt (LNN, 15.12.89; Vat., 15.12.89).
Valais: Révision de la loi cantonale sur l'assurance-maladie approuvée en votation populaire le 4.6 par 85,7% des votants (NF, 18.5., 30.5., 5.6.89; NZZ, 30.5.89; cf. APS 1988, p. 306).
Zürich: Einzelinitiative für eine Änderung des Einführungsgesetzes zum Bundesgesetz über die Kranken- und Unfallversicherung: Kantonsrat beschliesst definitive Unterstützung, aber ablehnende Empfehlung für die Volksabstimmung; Annahme der Initiative in der Volksabstimmung vom 26.11. mit 52,0% der Stimmen; Ja-Parolen von SP, Grüner Partei, LdU, EVP, POCH und PdA (NZZ, 11.7., 18.11., 27.11.89; TA, 25.11., 27.11.89; vgl. SPJ 1988, S. 307).