Année politique Suisse 1989 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Wahlen in kantonale Parlamente
Ähnliche Tendenzen wie im Kanton Aargau waren in Solothurn zu beobachten. Die FDP erlitt mit dem Verlust von 11 ihrer bisher 64 Mandate einen für solothurnische Verhältnisse riesigen Einbruch, während die beiden gegenläufigen Flügelparteien, die Auto-Partei und die Grünen, diese Sitze absorbierten. Die AP erreichte einen Wähleranteil von 4,3% und ist neu im Grossen Rat in Fraktionsstärke mit sieben Mandaten vertreten. In Bezirken, wo die geplante N5 ebenso wie Stadtumfahrungen für eine verstärkte verkehrs- und umweltpolitische Polarisierung der Wähler sorgten, haben sowohl die AP als auch die Grünen ihre Vertretungen in fast gleichem Masse ausbauen können. Die CVP verlor zwei Sitze und hält mit 27% Wähleranteil noch 42 Sitze. Die SP gewann als einzige Regierungspartei ein Mandat und erreichte 33 Sitze.
Trotz der Niederlage der Freisinnigen verfügen die beiden grossen bürgerlichen Parteien FDP und CVP im neuen Parlament mit 95 von 144 Sitzen immer noch über eine komfortable Mehrheit. Mit der Neuwahl für die Legislaturperiode 1989-93 ist der Solothurner Kantonsrat zu 43% erneuert worden. Zu dieser bisher höchsten Erneuerungsquote führten 56 Wiederwahlverzichte und 6 Nichtwiederwahlen. Die Frauen konnten ihre Vertretung von 14 auf 16 steigern
[4].
[4] Wahlen vom 30.4.89: SZ, 1.5. und 2.5.89; BZ, 1.5.89; NZZ, 2.5.89. Wahlkampf: NZZ, 9.3. und 28.4.89; SZ, 18.4.89. Zu den Grünen: SZ, 25.2.89. Zur AP: SZ, 1.4.89; AT und BZ, 22.4.89. Letzte Wahlen: SPJ 1985, S. 32 f.
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