Année politique Suisse 1989 : Sozialpolitik / Bevölkerung und Arbeit
Demographische Entwicklung
Die ständige Wohnbevölkerung nahm erneut um 0,8% zu und erreichte einen Stand von rund 6,673 Mio. Gemäss den Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) ergab sich die Zunahme wie schon im Vorjahr zu rund 40% aus einem Geburtenüberschuss von 20 600 und zu rund 60% aus einem Wanderungsgewinn von 32 600 Personen. Die Kantone Freiburg und Appenzell-Innerrhoden mit je +1,9% sowie Wallis mit +1,8 % verzeichneten die höchste prozentuale Zuwachsrate, während im Kanton Basel-Stadt ein Rückgang (–0,7%) festgestellt wurde. Dies dürfte den bereits für die letzten Jahre festgestellten Trend der Bevölkerung, sich bevorzugt in ländlichen Gegenden niederzulassen, weiterhin bestätigen.
Auch die in den vergangenen Jahren beobachtete zunehmende
Überalterung verstärkte sich weiter. Die Gruppe der Kinder und Jugendlichen bis 19 Jahre nahm um 4500 ab. 1971 hatten die Jungen mit 1,9 Mio noch fast einen Drittel der Bevölkerung ausgemacht, 1989 waren es mit 1,57 Mio weniger als ein Viertel. Die Gruppe der Rentner legte dagegen um weitere 13 200 Personen zu: jeder siebte Einwohner der Schweiz kann heute auf 65 oder mehr Jahre zurückblicken. Da diese Überalterung wesentliche Auswirkungen auf die Sozialpolitik des 21. Jahrhunderts haben wird, gab der Bundesrat im Rahmen der 10. AHV-Revision dem BFS den Auftrag, in Zusammenarbeit mit dem BA für Sozialversicherung
bis im Frühjahr 1990 einen zweiten Demographiebericht zu erstellen und dabei – im Unterschied zum ersten Bericht von 1988 – zusätzliche Szenarien mit pessimistischeren Annahmen über das Wirtschaftswachstum miteinzubeziehen
[1].
[1] NZZ, 10.1.89 (Trend aufs Land), 16.2.90 (Zahlen 1989) und 19.4.90 (Demographiebericht).
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