Année politique Suisse 1989 : Sozialpolitik / Bevölkerung und Arbeit / Gesamtarbeitsverträge
Das Biga registrierte für 1989 vier kollektive Arbeitsstreitigkeiten, wovon zwei im Berichtsjahr ihren Abschluss fanden. In zwei Fällen kam es zu einer Arbeitsniederlegung von mindestens einem Tag; die Zahl der daran beteiligten Arbeitnehmer belief sich auf 22 und jene der verlorenen Arbeitstage auf 265. In den beiden anderen Bewegungen beschränkte sich der Arbeitsausfall auf einige Stunden (Warnstreiks). Einer der im Berichtsjahr abgeschlossenen Arbeitskonflikte entfiel auf das graphische Gewerbe, der andere auf den sozialen Bereich. Hauptsächlichster Streikgegenstand war dabei die Entlassung von Mitarbeitern bzw. die Restrukturierung der Unternehmung. Die geringe Zahl von Arbeitsniederlegungen bedeutet aber nicht, dass 1989 bezüglich der Sozialpartnerschaft ein konfliktfreies Jahr war, doch konnten die meisten Streitigkeiten am Verhandlungstisch bereinigt werden.
Aus dem internationalen Vergleich geht hervor, dass in der Schweiz der Arbeitsfrieden weiterhin hochgehalten wird: In den 80er Jahren gingen pro 1000 Beschäftigte lediglich 1,4 Tage durch Streiks verloren, gegenüber 237 in den USA, 666 in der BRD und 1123 in Italien, dem streikanfälligsten Land Europas
[30].
[30] Die Volkswirtschaft, 63/1990, Nr. 3, S. 35.
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