Année politique Suisse 1989 : Sozialpolitik / Gesundheit, Sozialhilfe, Sport
 
Sport
Der Bundesrat begrüsste die geplante Kandidatur des Schweizerischen Fussballverbandes für die Durchführung der Fussballweltmeisterschaften 1998. Er sah darin eine weitere Möglichkeit, den Sportgedanken zu verbreiten, die Schweiz in der Welt besser bekanntzumachen und gleichzeitig die touristische Infrastruktur zu verbessern [60].
Im November beschloss der Bundesrat, die Konvention des Europarates gegen Doping zu unterzeichnen. Kernpunkt der Ubereinkunft sind unangemeldete Kontrollen in der Trainingsphase, die durch die Sportverbände durchgeführt werden [61]. Im Nationalrat hatte bereits im September ein Motionär (Büttiker, fdp, SO) gefordert, der Bundesrat solle die rechtlichen Grundlagen für die Durchsetzung eines Dopingverbotes in der Schweiz schaffen [62].
Am 9. Mai unterschrieb die Schweiz in Strassburg das Europäische Übereinkommen über Gewalttätigkeiten und Ausschreitungen von Zuschauern bei Sportanlässen, insbesondere bei Fussballspielen, und am 15. November verabschiedete der Bundesrat die entsprechende Botschaft. Das Übereinkommen sieht eine Reihe von Massnahmen zur Eindämmung der Gewalt und zum Schutz der Zuschauer vor (genügendes Aufgebot von Ordnungskräften, geeignete Bauweise der Stadien, Alkoholverbot, Trennung der Supporter, internationale Zusammenarbeit bei der Bestrafung von Randalierern) [63].
 
[60] NZZ, 6.6.89.
[61] NZZ, 2.6. und 9.11.89.
[62] In der Wintersession konnte über diese Motion im Rat keine Einigung erzielt werden, weshalb die Diskussion auf später verschoben wurde (Amtl. Bull. NR, 1989, S. 2230 f.).
[63] BBl, 1990, I, S. 1 ff.