Année politique Suisse 1990 : Parteien, Verbände und Interessengruppen / Parteien / Grüne und links-grüne Gruppierungen
Innerhalb des Grünen Bündnisses wurden die Bestrebungen in Richtung einer Fusion mit der GPS stärker spürbar, da die
Absetzbewegungen der Sektionen von St. Gallen, Luzern und Baselland, die den Beobachterstatus bei der GPS erworben haben resp. als Mitglied aufgenommen worden sind, Substanz kosteten. Das GBS zeigte auch Bereitschaft, im Falle eines Scheiterns der Fusion im Rahmen einer "grünen Koordination" regelmässig mit der GPS zusammenzukommen, um Themen und Aktivitäten zu besprechen
[55].
Im Gegensatz zu diesem Trend wurde im Kanton
Aargau der Versuch gemacht, unabhängig von der Kantonalsektion der GPS, Grüne Aargau, einen dem Grünen Bündnis nahestehenden Zusammenschluss zu schaffen. Sieben grüne und alternative Gruppierungen (Grüne Brugg, grüne Listen Zurzach und Baden, Wettigrün, Eichlebutzer Würenlingen, SAP und Ofra) gründeten die Grüne Liste als kantonale Koordination neu; eine solche war schon 1987 im Hinblick auf die Nationalratswahlen gebildet worden
[56].
Auf Parlamentsebene trat die einzige Nationalrätin des Grünen Bündnisses, Susanne Leutenegger Oberholzer (BL) in die Fraktion der Grünen Partei ein
[57].
Die Parolen zu den eidgenössischen Abstimmungen deckten sich mit denjenigen der GPS
[58]
.
[55] Grüne Tribüne, 1990, Nr. I.
[56] BaZ, 26.3.90; AT, 29.3.90; WoZ, 30.3.90.
[57] BaZ, 27.3.90. Sie figuriert im Amtlichen Bulletin der Bundesversammlung der Sommersession erstmals unter der GP-Fraktion.
[58] NZZ, 12.1.90; TW, 6.9.90.
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