Année politique Suisse 1990 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 1 GRUNDLAGEN DER STAATSORDNUNG - ELEMENTS DU SYSTEME POLITIQUE
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Gemeinden, Korporationen, Regionalorganisationen — Communes, corporations, régions
BERN: Teilrevision des Gemeindegesetzes (Art. 26 und 27). Neuregelung der Ausstandspflicht. Vom Grossen Rat in erster Lesung angenommen (Bund, 8.9., 21.9.90; vgl. SPJ 1989, S. 278 f.).
FRIBOURG: Modification de la loi sur les communes. Proposée par le Conseil d'Etat (Lib., 8.3.90).
GENEVE: Initiative populaire cantonale intitulée "Pour une autonomie des communes en matière d'aménagement de leur territoire" qui propose un nouvel article constitutionel 153A ainsi libellé: 1." Les déclassements des zones, de même que les plans localisés de quartiers projetés sur le territoire d'une commune du canton, sont soumis par l'autorité cantonale compétente à l'approbation de la commune concernée. Il ne peut être donné suite à un projet d'après acceptation de celui-ci par le Conseil Municipal de la commune". 2." Les communes veillent, dans la mesure de leurs possibilités, à faciliter la mise à disposition de logements répondant aux besoins préponderants de leurs habitants". Lancement de l'initiative; initiants: Comité de citoyens (JdG, 25.8., 13.9., 8.12.90).
LUZERN: Totalrevision der Gemeindeordnung der Bürgergemeinde. Einsetzung einer Arbeitsgruppe durch den Bürgerrat (LNN, 10.9.90).
SOLOTHURN: Totalrevision des Gemeindegesetzes. Wesentliche der in dem neuen Gesetz enthaltenen Bestimmungen werden dadurch relativiert, dass eine Gemeinde in ihre Gemeindeordnung Vorschriften aufnehmen kann, jedoch nicht aufzunehmen braucht. Das gilt für die fakultative Urnenabstimmung über Beschlüsse von Gemeindeversammlungen, wenn weniger als ein Zehntel der Stimmberechtigten daran teilnehmen, wobei das Quorum herabgesetzt werden kann. Weiter wird die Einführung von Grundsatzabstimmungen, deren Ergebnis für die Behörden verbindlich ist, und von Konsultativabstimmungen vorgeschlagen. Die Einführung des in Anlehnung an die Bestimmung in der Kantonsverfassung als "kleine Volksmotion" bezeichneten Vorschlagsrechts ist für die Gemeinden fakultativ. Der Gemeinderat, an den sich die Vorschläge richten, muss sie aber wie eigene Anträge behandeln. Neu sind weiters alle an der Urne zu wählenden Gemeindebehörden nach dem Proporz zu bestellen. Die Zahl der Gemeinderatsmitglieder ist unabhängig von der Grösse des Elektorats in der Gemeindeordnung festzulegen; es wird nur noch die Mindestzahl von drei Mitgliedern vorgeschrieben. Der Ammann (Gemeindepräsident) soll sich nicht mehr zu einer im Gemeinderat vertretenen Partei bekennen müssen. Die Stärkung der Gemeindeautonomie wird als Grund dafür angeführt, dass Sitzungen von Gemeindekommissionen in der Gemeindeordnung für öffentlich erklärt werden können. Schliesslich wird auch die Einbürgerungspflicht stipuliert: Das Bürgerrecht muss zugesichert werden, wenn ein Ausländer in den letzten 20 Jahren ununterbrochen in der Gemeinde wohnhaft war. Die Möglichkeit, das Bürgerrecht an der Urne zuzusichern oder zu erteilen, entfällt. Von der Kantonsratskommission in Beratung gezogen (NZZ, 10.7.90; SZ, 31.5., 12.9., 26.9., 27.10.90; vgl. SPJ 1988, S. 279).
TICINO: 1) Iniziativa popolare per una più equitabile ripartizione dei seggi nei Municipi. Lanciamento dell'iniziativa; inizianti: PSU (JdG, 27.6.90). — 2) Riforma parziale delle leggi elettorali dei Municipi. La riforma prevede il voto del panachage, l'uniformazione delle norme per la nomina dei Municipi e quelle per la nomina del Consiglio di Stato, le valutazioni sull'introduzione della scheda senza intestazione e l'adozione di misure tecniche per ridurre il numero di schede nulle. Rinviata dal Gran Consiglio (CdT, 14.9., 26.9.90).
VALAIS: Loi sur les bourgeoisies. Approuvée en votation populaire le 10 juin par 83% des votants; participation: 18,54% (NF, 11.6.90; cf. APS 1989; p. 279).