Année politique Suisse 1990 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 2. ÖFFENTLICHE FINANZEN - FINANCES PUBLIQUES
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Steuern — Impôts
AARGAU: 1) Revision des Aktiensteuergesetzes. Vom Grossen Rat zuhanden der Volksabstimmung verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 2.12. mit 52,9% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 24,4%; Nein-Parolen von LdU, AGB und SD (AT, 20.1., 8.2., 11.4., 12.9., 27.11., 28.11., 3.12.90; vgl. SPJ 1989,S. 280). — 2) Formulierte Initiative von SP und Mieterverband "zur gerechten Besteuerung von Mietern und Wohneigentümern". Einführung eines abgestuften und bei 7500 Fr. begrenzten Wohnkostenabzugs für Mieter und Eigentümer, falls der Wohnkostenanteil am Einkommen einen bestimmten Wert übersteigt. Einreichung der Initiative mit 5227 Unterschriften (AT, 10.5., 19.7.90). — 3) Initiative "für eine massvollere Besteuerung von Leistungen aus Vorsorge". Wiedereinführung des Rentensatzes; Begrenzung der Besteuerung auf höchstens fünf Prozent der einfachen Staatssteuer bei Kapitalzahlungen mit Vorsorgecharakter; Anwendung des steuergünstigen Tarifes 8 in Kombination mit dem Rentnersatz auch bei Kapitalzahlungen an Verheiratete. Einreichung der Initiative mit 7500 Unterschriften (AT, 19.5.90).
APPENZELL AUSSERRHODEN: Änderung des Einführungsgesetzes zum Strassenverkehrsgesetz (Abschaffung der Velosteuer). Von der Landsgemeinde am 29.4. angenommen (NZZ, 20.2., 30.4.90; vgl. SPJ 1989, S. 280).
APPENZELL INNERRHODEN: 1) Revision des Steuergesetzes. Massnahmen zum Ausgleich.der kalten Progression; Entlastungen für Verheiratete, Halbfamilien, Rentner und 'Doppelverdiener'. Von der Landsgemeinde am 29.4. angenommen (NZZ, 26.4., 30.4.90). — 2) Reduktion der Fahrradgebühren. Verzicht auf die Erhebung von Fahrradsteuern. Von der Landsgemeinde am 29.4. angenommen (NZZ, 26.4., 30.4.90).
BASEL-LAND: 1) Teilrevision des Steuer- und Finanzgesetzes. In der von der Regierung nachträglich revidierten und von der Kommission behandelten Version mit zusätzlichen Anträgen wird festgehalten: linearer Rabatt für alle Steuerpflichtigen von 5 Prozent für die Jahre 1991 bis 1994; Kompetenz des Landrats, ab 1995 die Höhe des Rabatts zu bestimmen, mit Begrenzung bei 10 Prozent; keine Änderung der Steuerfreigrenzen; Milderung des Steuertarifs für untere und mittlere Einkommen; Möglichkeit für beide Elternteile, den Kinderabzug vornehmen zu können; Erhöhung des Abzugs bei Doppelverdienern; Einführung von Abzügen für Unfall- und Krankentaggeldversicherungen sowie für Privatschulen; Einführung eines allgemeinen Wohnkostenabzugs von 400 Fr. für alle Mitglieder einer zusammenwohnenden Gemeinschaft; generelle Reduktion der Kapitalsteuer um 30 Prozent und der Holdingsteuer um 50 Prozent; Reduktion des Maximalsatzes der Ertragssteuer und Aufwertung des Verhältniskapitals. In Parlamentsberatungen wird der lineare Steuerrabatt auf 8 Prozent für die kommenden vier Jahre festgelegt und der Wohnkostenabzug auf Mieter, Pächter und Wohneigentümer beschränkt. Vom Regierungsrat in Form einer zusätzlichen Vorlage, auch als Gegenvorschlag zu den drei Volksinitiativen "Förderung des Wohneigentums", "zur gerechten Besteuerung der Wohnkosten" und "für ein Steuerrabatt-Gesetz" vorgelegt und vom Landrat angenommen. In der Volksabstimmung vom 23.9. mit 74,4% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 46%; Nein-Parolen von SP, Grüner Liste, LdU und GP. Einreichung einer Abstimmungsbeschwerde infolge Irreführung der Abstimmungserläuterungen (BaZ, 24.1., 25.1., 28.2., 27.3., 20.4., 4.5., 19.5., 29.5., 24.9., 17.10.90; vgl. SPJ 1989, S. 280 f.). — 2) Nichtformulierte Initiative der Grünen Liste "für Gratis-Velonummern". Streichung der Gebühren und Übernahme der Haftpflichtprämien durch den Kanton. Vom Regierungsrat zur Ablehnung empfohlen. Von der Justiz- und Polizeikommission des Landrats angenommen; Einreichung einer Kommissionsmotion an den Landrat, mit einer Standesinitiative gegen den befürchteten Velo-Vignettentourismus vorzugehen (BaZ, 14.3., 22.10.90; vgl. SPJ 1987, S. 272). – 3) Initiative "für einen Verkehrssteuer-Rabatt". Zwanzigprozentige Reduktion der Motorfahrzeugsteuern. Vom Regierungsrat abgelehnt (BaZ, 12.4., 6.6.90; vgl. SPJ 1989, S. 281) – 4) Entwurf zu einer Teilrevision des Gesetzes über die Verkehrsabgaben, als Gegenvorschlag zu der Initiative "für einen Verkehrssteuer-Rabatt". Rabatt von 20% für Katalysatorautos. Weiters sollen Elektrofahrzeuge, die mit alternativ erzeugtem Strom betrieben werden völlig von der Steuer befreit werden, für die übrigen Elektro- und Hybridfahrzeuge würde das neue Gesetz dem Landrat die Kompetenz erteilen, auf dem Verordnungsweg einen Steuerrabatt zu gewähren,.der über die heute gültigen 20% für Elektrofahrzeuge hinausginge. In die Vernehmlassung geschickt (BaZ, 22.8., 29.8.90).
BASEL-STADT: 1) Nichtformulierte Initiative von SP, Mieterverband und Gewerkschaftsbund gegen die Boden- und Häuserspekulation: "Anti-Spekulations-Initiative". Unterstellung sämtlicher Gewinne aus der Veräusserung von Liegenschaften und Grundstücken unter die Grundstückgewinnsteuer; Festlegung eines einheitlichen Steuersatzes von 30 Prozent; Anwendung der Ertragssteuer bei juristischen Personen nur dann, wenn ihr Betrag höher ist; Erhebung eines Steuerzuschlages von 100 Prozent bei einer Weiterveräusserung in einem Zeitraum bis zu drei Jahren, mit degressiver Abnahme in den folgenden Jahren bis zum zwölften Jahr. Einreichung der Initiative mit 5788 Unterschriften. Vom Grossen Rat direkt der Volksabstimmung unterbreitet. In der Volksabstimmung vom 23.9. mit 68% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 42,2%; Nein-Parolen der LP und FDP; Stimmfreigabe der UVP/NA (BaZ, 18.1., 22.3., 24.9.90). – 2) Initiative "für den Abbau extremer Steuerunterschiede im Kanton Basel-Stadt". Vom Grossen Rat an die Steuerkommission überwiesen (BaZ, 25.1.90; vgl. SPJ 1988, S. 280; 1989; S. 281). – 3) Gesetzesentwurf zur Erhöhung der Motorfahrzeugsteuern um rund 30% auf den 1.1.92. Vom Regierungsrat verabschiedet (BaZ, 12.12.90).
BERN: 1) Revision des Steuergesetzes. In zweiter Lesung werden die abzugsberechtigten Beiträge auf die Mitgliederbeiträge an Berufsverbände ausgedehnt und die Besteuerung von Geldern aus der zweiten Säule und der Säule 3a zum bisherigen Rentensatz beibehalten. Vom Grossen Rat in zweiter Lesung angenommen (Bund, 8.2.90; vgl. SPJ 1989, S. 281). – 2) "Autosteuer-Initiative". Das Volksbegehren verlangt im wesentlichen, die Kompetenz zur Festlegung der Höhe der Motorfahrzeugsteuer vom Grossen Rat auf das Volk zu übertragen. Lancierung der Initiative durch die Autopartei. Einreichung der Initiative mit 18 698 Unterschriften. Vom Regierungsrat zur Ablehnung empfohlen (Bund, 15.9., 24.10.90).
FRIBOURG: 1) Initiative législative fiscale du PS et de l'AFLOCA. Déduction du revenu brut de 30% du loyer annuel net du logement remis à bail au contribuable à seule fin d'habitation; limitation de la déduction à 5000 francs; aucune application de la déduction pour les résidences secondaires et pour les contribuables dont le revenu annuel imposable excède 60 000 francs. Aboutissement de l'initiative avec 11 211 signatures. Déclarée valable par le Grand Conseil (Lib., 4.1., 18.4., 18.5.90). – 2) Modification de la loi sur les impôts cantonaux. Compensation linéaire de la progression à froid; augmentation du seuil du barème d'imposition et du taux d'impôt maximal; augmentation des déductions sociales pour contribuables à revenus modestes et des déductions spéciales par enfant dont bénéficient les contribuables seuls avec enfant; augmentation des déductions de prime d'assurance. Proposée par le Conseil d'Etat (Lib., 12.4., 18.4.90). – 3) Projet de loi modifiant la loi sur l'imposition des véhicules automobiles et des remorques, suite à une motion de Germain Kolly (udc) de mai 1989. Impôt calculé par jour (et non plus par mois) pour les catégories de véhicules 3 à 15; améliorations techniques relatives à l'imposition des véhicules automobiles et des remorques. Approuvé par le Conseil d'Etat (Lib., 11.10.90).
GLARUS: Änderung des Gesetzes über das Steuerwesen. Verdoppelung der Freibeträge bei der Vermögensbesteuerung; Neugestaltung des Vermögenssteuertarifs mit Verschärfung der Progression ab 120 000 Fr.; Aufschlüsselung des Vermögenssteuerertrags auf Kanton und Gemeinden in dem Sinne, dass der Ausfall für die Gemeinden zulasten des Kantons gesenkt wird. Vom Landrat zuhanden der Landsgemeinde angenommen. Von der Landsgemeinde am 6.5. angenommen (NZZ, 24.2., 8.3.90; Memorial für die Landsgemeinde des Kantons Glarus vom Jahre 1990).
JURA: 1) Initiative populaire "pour des impöts plus justes". Modification de la loi d'impôt; exonération de l'impôt sur les allocations familiales; déduction des primes et cotisations d'assurance maladie et accidents; déduction pour les locataires en tenant compte de leur situation familiale; libération des rentiers AVS/AI s'ils n'atteignent pas le revenu déterminant pour l'octroi des prestations complémentaires; réservation du même tarif aux personnes veuves, divorcées, séparées ou célibataires ayant des enfants à charge que pour les contribuables mariés; réduction de l'écart entre la charge fiscale pesant sur les célibataires du canton en la moyenne suisse en corrigeant leur tarif d'imposition dans le sens d'un allégement global minimum de 5%. Lancement de l'initiative; initiants: PS (Dém., 19.5., 14.9.90). – 2) Révision partielle de la loi d'impôts. La révision porte sur l'étirement des tarifs des personnes physiques et l'imposition des rentiers de condition modeste. Approuvée en deuxième lecture (Dém., 22.6.90).
LUZERN: Revision des Steuergesetzes. In Parlamentsberatungen wird eine Erhöhung der Versicherungsabzüge und eine weitergehende Erhöhung der Kinderabzüge beschlossen. Vom Grossen Rat in zweiter Lesung angenommen (Vat., 19.1., 27.1., 31.1., 6.2., 7.2.90; vgl. SPJ 1989, S. 281).
NEUCHATEL: Modification de la loi instituant un impôt sur les gains immobiliers. Introduction d'un nouveau barème d'impôt avec abandon du système de la taxe compensatoire pour les immeubles vendus après plus de dix ans de propriété; remplacement de cette taxe par le même système qui prévaut durant les dix premières années de propriété; passage d'un tarif proportionnel à un tarif progressif, avec un supplément d'impôt pour les gains réalisés à court terme; differenciation de l'imposition selon le genre de gain réalisé; introduction du principe de l'hypothèque légale comme moyen pour garantir une créance d'impôt. Renvoyée en commission par le Grand Conseil (Express, 8.5., 25.5.90).
NIDWALDEN: Änderung des Einführungsgesetzes zum Bundesgesetz über den Strassenverkehr. Von der Landsgemeinde am 29.4. angenommen (Vat., 11.1., 30.4.90; vgl. SPJ 1989, S. 282).
SANKT GALLEN: 1) Revision des Steuergesetzes. In Parlamentsberatungen wird ein Haltedauer-Rabatt bei der Grundstückgewinnsteuer eingeführt und Alleinerziehende im Steuertarif den Verheirateten gleichgestellt. Vom Grossen Rat angenommen (SGT, 2.2., 21.2., 22.2., 8.5.90; vgl. SPJ 1989, S. 282). – 2).Nichtformulierte Initiative der AP für eine Anderung des Gesetzes über die Strassenverkehrsabgaben: "Motorfahrzeugsteuer-Initiative". Von Regierungsrat und Grossem Rat für verfassungswidrig erklärt. Einreichung einer staatsrechtlichen Beschwerde durch die Initiantin (SGT, 9.2., 9.5., 16.5.90; vgl. SPJ 1989, S. 282). – 3) Nichtformulierte Initiative "Motorfahrzeugsteuern notfalls vors Volk". Anderung des Gesetzes über die Strassenverkehrsabgaben. Der Regierungsrat beantragt, die Initiative für verfassungswidrig zu erklären; der Grosse Rat erklärt die Initiative für gültig und beantragt Ablehnung. Ausarbeitung eines Gegenvorschlags. Rückzug der Initiative nach Annahme des Gegenvorschlags durch das Parlament (SGT, 9.2., 9.5., 25.9., 1.10.90; vgl. SPJ 1989, S. 282). – 4) Anderung des Gesetzes über die Strassenverkehrsabgaben. Nennung des absoluten Steuerbetrags der Motorfahrzeugsteuern im Gesetz anstelle des Steuersatzes, womit eine Erhöhung oder Senkung der Steuern nur durch eine dem fakultativen Referendum unterliegende Gesetzesänderung möglich wäre. Vom Grossen Rat in erster Lesung angenommen (SGT, 9.2., 9.5.90).
SCHAFFHAUSEN: 1) Steuerinitiative der FDP. Befreiung der direkten Nachkommen von der Erbschafts- und Schenkungssteuer; Reduktion der Belastung bei den andern Verwandschaftsgraden oder bei nichtehelichen Partnerschaften. Einreichung der Initiative mit 4603 Unterschriften. Der Grosse Rat beauftragt den Regierungsrat mit der Ausarbeitung eines Gegenvorschlags (SN, 27.2.,; 10.4.90). – 2) Gesetz über die direkten Steuern. Ausgleich der kalten Progression. Vom Regierungsrat vorgelegt (SN, 18.9.90).
SCHWYZ: Neues Gesetz über die Schiffsabgaben. Allgemeine Erhöhung der Abgaben, wobei Schiffe mit Motoren geringer Leistung gegenüber solchen mit Hochleistungsmotoren bevorzugt werden. Vom Regierungsrat vorgelegt (LNN, 29.11.90).
THURGAU: 1) Revision des Steuergesetzes. Steuerentlastung durch strukturelle Anpassungen; Unterstellung des Grundstückhandels durch Immobiliengesellschaften und Anlagefonds unter eine Grundstückgewinnsteuer. Zur Vernehmlassung vorgelegt (SGT, 11.5.90). – 2) Zwei Volksinitiativen zur Entlastung der Steuerzahler. Die erste Initiative sieht einen teilweisen Abzug der Wohnkosten vom steuerbaren Einkommen vor, die zweite will staatliche Kinder- und Ausbildungszulagen von der Steuer befreien und ausserdem den steuerlichen Abzug für in ungetrennter Ehe lebende Steuerpflichtige auch auf Alleinerziehende ausdehnen. Lancierung der Initiativen durch die SP (SGT, 31.5., 19.9.90).
TICINO: 1) Iniziativa popolare del UDC "contro l'aumento automatico delle imposte (progressione a freddo)". Respinta dal Gran Consiglio. Approvata nella votazione popolare il 23 settembre da 65,3% dei votanti. Libertà di voto dell' Alleanza liberi e svizzeri e del PSU (CdT, 22.5., 23.5., 11.9., 24.9.90; v. APS 1989, p. 283). – 2) Modifica della legge tributaria. Adeguamento delle aliquote e di alcune deduzioni con un incremento dell'indice nazionale dei prezzi al consumo pari al5 % biennale, e non più al 10% come finora. Approvata dal Gran Consiglio (CdT, 22.5., 23.5.90; v. APS 1989, p. 283). – 3) Iniziative PLR e PST per l'abolizione della tassa di culto per le persone giuridiche. Deliberate dal Gran Consiglio (CdT, 7.7., 25.8., 15.11., 20.12., 21.12.90).
VALAIS: 1) Initiative pour la révision de la loi fiscale. L'initiative demande l'introduction du quotient familiale assurant l'équité entre contribuables. Lancement de l'initiative; initiants: Syndicats chrétiens valaisans (Lib., 5.10.90). – 2) Initiative pour la suppression de l'imposition de la valeur locative du logement principal. A cette fin il faudra modifier l'article 17 LF et sortir du revenu imposable la valeur locative du logement principale, en maintenant la valeur locative des résidences secondaires. Lancement de l'initiative; initiants: Parti libéral valaisan (NF, 31.10., 29.11.90; JdG, 29.11.90).
VAUD: Modification de la loi sur les impôts directs cantonaux. Augmentation des déductions pour les contribuables mariés dans le cas, où son revenu net n'est pas supérieur à 55 800 francs; augmentation des déductions touchant aux primes d'assurance et aux capitaux d'épargne; introduction d'une déduction forfaitaire de 85% sur les indemnités des membres des législatifs communaux et cantonaux, pour autant que celle-ci dépassent 500 francs. Approuvée par le Grand Conseil (24 Heures, 10.3., 23.5.90).
ZUG: Vorlage zur Grundstückgewinnsteuerrevision. Einführung einer objektweisen Besteuerung aller Grundstückgewinne. Die Gesetzgebung soll kantonal einheitlich geregelt werden, während die Ertragshoheit bei den Gemeinden bleiben soll. Mit der Revision soll insbesondere dem Grundsatz der Steuergerechtigkeit stärker Rechnung getragen werden. Nach dem Willen der Staatswirtschaftskommission soll die absolute Maximalbelastung früher als von der Kommission vorgeschlagen, nämlich ab acht Jahren, in den von der Kommission beantragten Stufen (2,5%-Punkte) gesenkt werden. Der Antrag der Kantonsratskommission auf einen Steueraufschub nach Handänderungen zwischen Eigentümern und Mietern an Liegenschaften wird als Motion an die Regierung überwiesen. Vom Kantonsrat in zweiter Lesung angenommen (Vat., 18.8., 23.8., 25.10.90; LNN, 31.8., 3.11.90).
ZÜRICH: 1) Initiative der Vereinigung Zürcher Mieterverbände zur "Steuerentlastung für Mieterinnen und Mieter". Einführung eines Mietzinsabzugs von 30 Prozent der Jahresmietkosten, maximal 4500 Fr. für Verheiratete und 3000 Fr. für Alleinstehende, zuzüglich 1500 Fr. für jedes Kind. Einreichung der Initiative mit 12 600 Unterschriften. Vom Kantonsrat an eine Kommission überwiesen (NZZ, 21.2., 17.5., 29.5.90). – 2) Anderung des Steuergesetzes. Einführung der Vergangenheitsbemessung beim Eintritt von Minderjährigen in die Steuerpflicht etc. Vom Kantonsrat zuhanden der Volksabstimmung angenommen. In der Volksabstimmung vom 23.9. mit 51,2% der Stimmen angenommen; Nein-Parolen von SP und GP (NZZ, 15.3., 27.3., 31.3., 3.4., 10.4., 15.5., 7.6., 24.9.90; vgl. SPJ 1989, S. 283). – 3) Revision des Verkehrsabgabengesetzes. Nach dem neuen Gesetz sollen Fahrräder und deren Anhänger sowie Fahrzeuge mit ausschliesslich elektrischem Antrieb abgabefrei sein. An den Velos soll jedoch weiterhin eine Vignette als Nachweis für eine Haftpflichtversicherung angeheftet werden müssen. Die Prämie dafür soll gegenwärtig noch nicht vom Staat übernommen werden; ein vor der Sommerpause eingereichtes Postulat beauftragt den Regierungsrat, beim Bund vorstellig zu werden, damit diese Gebühr von der öffentlichen Hand übernommen wird. Vom Grossen Rat zuhanden der Volksabstimmung verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 2.12. mit 78,8% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 33,2% (NZZ, 3.5., 10.7., 21.8., 20.11., 3.12.90). – 4) Gesetz über die Besteuerung von Geldspielautomaten. Vom Kantonsrat in Ausführung der am 5.3.89 angenommenen Volksinitiative zuhanden der Volksabstimmung angenommen. In der Volksabstimmung vom 10.6. mit 92,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 24,58% (NZZ, 9.1., 6.2., 11.6.90; vgl. SPJ 1989, S. 284).