Année politique Suisse 1990 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen
 
Ständeratswahlen
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Zug
Den links-grünen Kampfkandidaten und -kandidatinnen gelang es, einen zweiten Wahlgang zu erzwingen. Im ersten Wahlgang erreichte nur der Bisherige Andreas Iren (fdp) das absolute Mehr; der zweite Bisherige, Markus Kündig (cvp), seit 16 Jahren in der kleinen Kammer, Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbandes und auch als Mitglied von vielen Verwaltungsräten eng mit der Wirtschaft verbunden, schaffte die Hürde nicht. Im zweiten Wahlgang gelang ihm dann mit einem Stimmenanteil von 57% die Bestätigung gegen seinen sozialdemokratischen Herausforderer Adolf Müller, obwohl die FDP an ihrer Delegiertenversammlung keine Empfehlung zu seiner Unterstützung abgegeben hatte [25]..
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Glarus
In Glarus waren beide Sitze neu zu besetzen. Dabei verlor die CVP ihren 1978 von der SVP eroberten Ständeratssitz an die FDP, welche nun beide Sitze innehat. Als Nachfolger für Peter Hefti hatte die FDP Regierungsrat Kaspar Rhyner-Sturm nominiert. Dieser schaffte zwar das erforderliche Mehr, noch mehr Stimmen erhielt aber überraschenderweise sein ebenfalls freisinniger, 'wild' kandidierender Herausforderer Fridolin Schiesser, welcher damit den zweiten Ständeratssitz eroberte. Die FDP hatte sich von der Kandidatur Schiessers offiziell distanziert und über seine Missachtung des Delegiertenentscheides Befremden gezeigt. Werner Stauffacher; von der CVP als Nachfolger von Hans Meier vorgeschlagen, unterlag klar, ebenso wie der sozialdemokratische Bewerber, Alban Brodbeck [26]..
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Unterwalden
An der Nidwaldner Landsgemeinde verlief die Wahl des am CVP-Parteitag, nicht aber von der Delegiertenversammlung als Nachfolger Norbert Zumbühls nominierten Peter Josef Schallberger gegen seinen freisinnigen Kontrahenten Uli Sigg derart knapp, dass nach dreimaligem Handerheben ausgezählt werden musste.
Unbestritten war die Bestätigungswahl Niklaus Küchlers (cvp) an der Sarner Landsgemeinde im Kanton Obwalden [27].
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Graubünden
Im Kanton Graubünden wurden sowohl der seit 1980 in der kleinen Kammer sitzende Ulrich Gadient (svp) als auch der amtierende Ständeratspräsident Luregn Mathias Cavelty (cvp), der seit bald 20 Jahren dem eidgenössischen Parlament angehört, bestätigt [28].
 
[25] Wahlen vom 11.11.90: Presse vom 12.11.90; Ww, 15.11.90. 2. Wahlgang: Presse vom 17.12.90. Wahlkampf: LNN, 30.11.90. FDP: NZZ, 23.11.90.
[26] Wahlen vom 18.3.90: NZZ, 19.3.90. Wahlkampf: LNN, 13.3.90; NZZ, 16.3.90. FDP-DV: NZZ, 20.1.90.
[27] Landsgemeinden vom 29.4.90: LNN und NZZ, 30.4.90. Kandidatur Schallbergers: Va t., 9.2.90; LNN, 14.4.90.
[28] Wahlen vom 23.9.90: BüZ, 24.9.90. Wahlkampf: BüZ, 12.9.90.