Année politique Suisse 1991 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 1. GRUNDLAGEN DER STAATSORDNUNG — ELEMENTS DU SYSTEME POLITIQUE
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Referendum und Initiative — Référendum et initiative
APPENZELL INNERRHODEN: Erhöhung der Unterschriftenzahl für das fakultative Finanzreferendum von 100 auf 200. Die Massnahme wird mit der Verdoppelung der Stimmbevölkerung durch die Gewährung des Frauenstimmrechtes begründet. Botschaft der Regierung an den Grossen Rat (NZZ, 11.10.).
BASEL-STADT: 1) Änderung der Verfassung: Neuregelung der Bestimmungen über die Revision der Kantonsverfassung. Vom Grossen Rat zuhanden der Volksabstimmung verabschiedet. Von allen Parteien befürwortet. In der Volksabstimmung vom 2.6. mit 79,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 33% (BaZ, 17.1., 3.6.; vgl. SPJ 1990, S. 296) – 2) Volksinitiative des jungen LdU "Gegen die Verschleppung von Volksinitiativen". Einen Monat vor der Volksabstimmung zurückgezogen (BaZ, 25.9., 29.10.; vgl. SPJ 1990, S. 297).
NEUCHATEL: Augmentation du seuil du référendum financier. Etablissement de la limite à partir de laquelle le peuple est obligatoirement consulté à 12 millions de francs par object. Depuis 1972 la barre était fixé à 3 millions et à 300 000 pour les dépenses renouvelables. Approuvée par le Grand Conseil en première et deuxième lecture. Approuvée en votation populaire du 8 décembre par 53,4% des votants; participation: 12,5%; le non recommandé par PRD et DS (NZZ, 28.11.; Express, 25.6., 1.10., 4.12., 5.12., 6.12., 9.12.).
SCHWYZ: Neuordnung des Finanzreferendums. Vom Kantonsrat in Auftrag gegeben und von allen Parteien begrüsst (LNN, 26.4.).
TICINO: Iniziativa popolare dell'UDC per l'introduzione nell'ordinamento cantonale del principio del referendum finanziario obbligatorio. Lanciata l'iniziativa (CdT, 2.11.).
ZÜRICH: 1) Einzelinitiative für eine Änderung des Gesetzes über das Vorschlagsrecht des Volkes. Einführung des Verfahrens mit einer Stichfrage bei gleichzeitiger Abstimmung über eine Initiative und einen zugehörigen Gegenvorschlag. Vom Kantonsrat definitiv unterstützt und dem Volk zur Annahme empfohlen. Von allen Parteien befürwortet. In der Volksabstimmung vom 1.9. mit 74,9% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 27,6% (NZZ, 12.2., 24.8., 30.8., 31.8., 2.9.; vgl. SPJ 1989,S. 277) – 2) Änderung des kantonalen Wahlgesetzes auf Veranlassung einer Behördeninitiative des Grossen Gemeinderates von Winterthur. Damit soll städtischen Beamten und Angestellten der Einzug in die Stadtparlamente erlaubt werden. Vorstellung der Initiative. Vom Kantonsrat vorläufig unterstützt (NZZ, 11.5., 22.10.).