Année politique Suisse 1991 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Wahlen in kantonale Regierungen
Bei den Baselbieter Regierungsratswahlen hat die
CVP, welche seit 55 Jahren in der Regierung vertreten war, eine Allianz mit der FDP und der SVP ausgeschlagen, und
büsste ihren Sitz zugunsten der FDP ein. Letztere ist somit wieder mit zwei Sitzen vertreten, nachdem sie in einer Ersatzwahl vor zwei Jahren ein Mandat an die SP verloren hatte. Der freisinnige Herausforderer Andreas Koellreuter übertraf sogar den bisherigen Sanitätsdirektor Werner Spitteler (svp) um 6000 Stimmen. Dieser konnte sich mit ca. 2000 Stimmen Vorsprung vor dem Christlichdemokraten Max Kamber, welcher als überzählig ausschied, plazieren. Die einzige Regierungsratskandidatin, Dorothee Widmer von der GP – drei Parteigruppierungen traten vereint als "Grünes Baselbiet" an – und Peter Brunner von den SD blieben chancenlos. Baudirektor Edi Belser (sp), der als Beirat der Widerstandsorganisation P-27 in die Schlagzeilen geraten war, erreichte das beste Resultat
[45].
[45] Wahlen vom 24.3.91: BaZ und NZZ, 25.3.91; Wahlkampagne: BaZ, 2., 6. und 18.3.91; NZZ, 20.3.91. Letzte Wahlen siehe SPJ 1987, S. 55 ff. Departementsverteilung: LNN, 25.3.91. Vgl. auch unten, Teil IIIa (Grüne und links-grüne Gruppierungen).