Année politique Suisse 1992 : Parteien, Verbände und Interessengruppen / Verbände und übrige Interessenorganisationen / Unternehmer
Anders als die bürgerlichen Regierungsparteien
unterstützte der Vorort die vom Gewerbeverband und dem Redressement National lancierte
Volksinitiative für die Abschaffung der direkten Bundessteuer bis zum Jahr 2003. Dem Argument der bürgerlichen Bundesratsparteien, dass der Vorstoss schlecht terminiert sei und die Diskussion um die vordringlich notwendige Einführung der Mehrwertsteuer unnötig belaste, vermochte sich der Vorort nicht anzuschliessen. Er fand, dass die Initiative seinen eigenen finanzpolitischen Zielen einer Verlagerung von den Einkommens- auf die Verbrauchssteuern entspreche, und deshalb, zumindest als politisches Druckmittel, auch unterstützenswert sei
[1].
Der Vorort setzte sich entschieden für den
EWR-Vertrag ein, der seiner Meinung nach für die Schweiz in kurz- und mittelfristiger Perspektive die vorteilhafteste Lösung darstellt. Er forderte seine Mitglieder auch auf, sich angesichts der Bedeutung dieses Vertrags aktiv für dessen Annahme zu engagieren. Im Sinne einer aus innenpolitischen Gründen eher längerfristigen Zielsetzung begrüsste er auch das Gesuch des Bundesrates um die Aufnahme von Verhandlungen mit Brüssel über einen EG-Beitritt
[2]. Für den EWR-Vertrag machten sich auch der Zentralverband Schweizerischer Arbeitgeber-Organisationen, die Vereinigung des Schweizerischen Import- und Grosshandels, die Bankiervereinigung und, mit besonderem Nachdruck, der Verband schweizerischer Maschinen-Industrieller, als Vertreter der grössten Exportbranche, stark
[3].
Bei den übrigen eidgenössischen Volksabstimmungen sprach sich der Vorort gegen sämtliche Initiativen, aber auch gegen die vom Parlament beschlossenen Revisionen des Gewässerschutzgesetzes und des bäuerlichen Bodenrechts aus.
[1] NZZ, 19.2.92; BaZ, 22.2.92.
[2] NZZ, 25.7., 5.8. und 12.9.92; TA, 12.9.92.
[3] ZSAO: NZZ, 24.1 1.92. Grosshandel: Bund, 28.11.92; SGT, 1.12.92. Bankiers: LNN, 9.9.92. Maschinenindustrie: NZZ, 24.11.92.
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