Année politique Suisse 1992 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 1. GRUNDLAGEN DER STAATSORDNUNG —ELEMENTS DU SYSTEME POLITIQUE
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Bürgerrecht, Niederlassungsrecht –
Droit de cité, droit d'établissement
AARGAU: Revision des Bürgerrechtsgesetzes. Verkürzung der zur Einbürgerung erforderlichen Wohnsitzdauer auf fünf Jahre, wovon drei vor der Einbürgerung ununterbrochen in der Einbürgerungsgemeinde verbracht werden müssen; Wohnsitzdauer von drei ununterbrochen in der Einbürgerungsgemeinde verbrachten Jahren für Angehörige der zweiten Ausländergeneration, welche das 23. Altersjahr noch nicht erreicht und mindestens fünf Schuljahre in der Schweiz verbracht haben; Reduktion der Einbürgerungsgebühr für diese Kategorie der Gesuchsteller auf höchstens einen Viertel des Höchstsatzes der Einbürgerungsgebühren für die übrigen Ausländer; Vereinfachung des Einbürgerungsverfahrens; Abtretung der Kompetenz zur Einbürgerung für Schweizer an den Gemeinderat der betreffenden Gemeinde; Verbot des Gemeindedoppelbürgerrechts; Neuregelung des Ortsbürgerrechts. Vom Regierungsrat vorgelegt. Vom Grossen Rat angenommen (AT, 23.4., 24.4., 17.8., 26.8., 2.9., 19.10., 23.12.; vgl. SPJ 1991, S. 300).
APPENZELL AUSSERRHODEN: Bürgerrechtsgesetz. Anspruch für Kantonsbürger, Schweizer und Ausländer auf Erteilung des Gemeindebürgerrechtes, wenn diese mindestens 15 Jahre (Ausländer) oder 10 Jahre (Schweizer) in der Einbürgerungsgemeinde gewohnt und die Schulen grösstenteils in der Schweiz besucht haben; Zuständigkeit des Gemeinderates für die Erteilung von Gemeindebürgerrechten. Vom Landrat zuhanden der Landsgemeinde verabschiedet. An der Landsgemeinde vom 26.4. angenommen (SGT, 18.2., 27.4.; NZZ, 27.4.; vgl. SPJ 1991, S. 300).
BASEL-LAND: Bürgerrechtsgesetz. Erleichterte Einbürgerung für Ausländer, insbesondere der zweiten Generation; Begrenzung der Einbürgerungsgebühren für Ausländer und Schweizer; Erschwerung des Mehrfachbürgerrechts. Von der Regierung vorgelegt. Vom Landrat in erster Lesung angenommen (BaZ, 9.6., 8.12.).
BASEL-STADT: Änderung des Bürgerrechtsgesetzes. Vom Grossen Rat verabschiedet (BaZ, 16.1., 2.4., 30.4.; vgl. SPJ 1991, S. 300).
GENEVE: Nouvelle loi sur la naturalisation. Allègement et raccourcissement des procédures de naturalisation; restriction des coûts à 300-10 000 francs; diminution de six à deux ans de l'obligation de résidence dans le canton; élimination de l'obligation d'habiter Genève pour y déposer une demande de naturalisation; maintien du Grand Conseil comme instance de réexamen en cas de refus. Approuvée par le Grand Conseil. Approuvée en votation populaire du 27 septembre par 86,5% des votants; participation: 39,5% (JdG, 14.3., 28.9.).
GRAUBÜNDEN: Neues Bürgerrechtsgesetz. Einführung eines Rechts aller Einwohner, ob Schweizer oder Ausländer, auf Einbürgerung in ihrer Wohnortsgemeinde bei einer minimalen Wohnsitzdauer von 15 Jahren für Schweizer und 20 Jahren für Ausländer; Verkürzung der Wohnsitzdauer und Ausdehnung auch auf Schweizer Bürger; Bürgerrechtsverlust von Gesetz wegen bei Einbürgerungen; Einführung des Rechtsanspruchs auf Einbürgerung; Übertragung der Einbürgerungskompetenz auf die Exekutive. Von Regierung vorgelegt. Vom Grossen Rat zuhanden der Volksabstimmung angenommen (BüZ, 22.1., 26.3., 25.9., 26.11.).
LUZERN: Neues Bürgerrechtsgesetz. Realisierung der Gleichstellung von Mann und Frau; Erleichterung der Einbürgerung und Vereinfachung des Verfahrens; Verzicht auf eine Einbürgerungstaxe bei Schweizern, nicht aber bei ausländischen Bürgerinnen und Bürgern; Begrenzung der Einbürgerungstaxe auf maximal 15 000 Fr.; detailliertere Regelung des Bürgerrechts der Korporationsgemeinden. Vom Regierungsrat zur Vernehmlassung vorgelegt (LZ, 27.3., 28.7., 5.8.).
NIDWALDEN: Verordnung zu dem 1991 von der Landsgemeinde angenommenen neuen Bürgerrechtsgesetz. Vom Regierungsrat dem Landrat zur Annahme beantragt (LNN, 27.1.; vgl. SPJ 1991, S. 300).
OBWALDEN: Neues Bürgerrechtsgesetz. Von allen Parteien befürwortet. In der Volksabstimmung vom 17.5. wird die Verfassungsgrundlage mit 66,0% sowie das dazugehörige Gesetz mit 68,4% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 42% (LNN und LZ, 18.5.; vgl. SPJ 1991, S. 300).
SANKT GALLEN: Nachtrag zum Bürgerrechtsgesetz. Festlegung neuer Einbürgerungstaxen. Vom Grossen Rat angenommen (SGT, 18.2., 19.2.; vgl. SPJ 1991, S. 300).
SCHWYZ: Neues Bürgerrechtsgesetz. In der Volksabstimmung vom 16.2. mit 52,1% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 38,9%; Ja-Parolen von allen Parteien ausser der SVP (LNN, 11.2., 17.2.; vgl. SPJ 1991, S. 300).
SOLOTHURN: Neues Bürgerrechtsgesetz. Botschaft der Regierung (SZ, 5.12.; vgl. SPJ 1991, S. 300 f.).
THURGAU: Revision des Gesetzes über das Kantons- und Gemeindebürgerrecht. In der Volksabstimmung vom 17.5. mit 59,4% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 39,9%; Nein-Parole der SD (SGT, 18.5.; vgl. SPJ 1991, S. 301).
TICINO: Legge patriziale. Concessione della cittadinanza patrizia ope legis ai cittadini che ne facessero richiesta dopo almeno 50 anni di residenza ininterrotta nello stesso comune; sussistenza del Patriziato anche senza il possesso di beni immobili; il coniuge non è costretto a diventare patrizio lui stesso; le infrastrutture non agricole di proprietà patriziale potranno essere espropriate in caso di gestione insufficente solo se sarà dimostrata la necessità di pubblica utilità. Al contrario del Governo, il Gran Consiglio decide su una proposta del PLR, con l'appoggio di PPD e Lega, che sarà ancora l'assemblea dei patrizi a decidere se ammettere o meno nel proprio novero un richiedente. Approvata dal Gran Consiglio (CdT, 3.4., 29.4.; v. APS 1991, p. 301).
ZUG: Neues Bürgerrechtsgesetz. Vom Kantonsrat in erster Lesung angenommen (LNN, 22.5.; vgl. SPJ 1991, S. 301).