Année politique Suisse 1992 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 4. INFRASTRUKTUR — INFRASTRUCTURE
AARGAU: 1) Neues Energiegesetz. Finanzielle Beteiligung des Kantons an der Forschung, Produktion, Nutzung und Verwendung von Alternativenergien; Betonung des Verursacherprinzips; Erstellung eines Leistungsauftrags für das Aargauische Elektrizitätswerk sowie dessen Verpflichtung auf die kantonale Energiepolitik. Vom Grossen Rat in erster Lesung angenommen (AT, 2.9., 9.9., 27.1 L) — 2) Volksinitiative "Energie sparen — Umwelt bewahren". In der Volksabstimmung vorn 16.2. mit 68% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 37,4%; Ja-Parolen von SP, SD und Grünen (AT, 17.2.; vgl. SP.1 1991, S. 320).
APPENZELL AUSSERRHODEN: Energiespar-Initiative. Rückzug (SGT, 20.2.; vgl. SPJ 1991, S. 320).
BASEL-LAND: Änderung des Wirtschaftsförderungsgesetzes und der dazugehörigen Verordnung. Möglichkeit für den Kanton, in Krisenzeiten Mittel aus dem Fonds für Wirtschaftsförderung an Investitionen zu leisten, die im Kanton getätigt werden und dem Energiesparen oder der Substitution nichterneuerbarer Energien dienen. Vom Regierungsrat beantragt (BaZ, 18.11.).
BASEL-STADT: 1) Änderung des Energiespargesetzes. Stärkere Förderung von Solarenergieanlagen als für herkömmliche Sparmassnahmen; Übernahme von bis zu 40% der Investitionskosten. Vorn Regierungsrat vorgeschlagen. Vorn Grossen Rat angenommen (BaZ, 27.10., 1 1.12.) — 2) Änderung des IWB-Gesetzes. Erhöhung der Stromtarife. Vom Grossen Rat angenommen (BaZ, 17.12.) — 3) Volksinitiative "Energiekanton 2000". Einreichung der Initiative mit rund 4300 Unterschriften (BaZ, 27.6.; vgl. SPJ 199/, S. 320) — 4) Zwei identische Volksinitiativen in den beiden Basler Halbkantonen zur Verhinderung von Atomtransporten durch Basel-Stadt und Basel-Land. Lanciert durch ein Komitee aus Vertretern von Umweltschutzverbänden und links-grüner Parteien (BaZ, 6.8., 14.8.).
BERN: 1) "Sonnenkollektor-Initiative". Die Initiative verlangt, für die Montage von Sonnenkollektoren und Solarzellen mit wenigen Ausnahmen keine Bewilligungen mehr zu verlangen. Lanciert und eingericht (Bund, 27.6., 28.8., 12.12.) — 2) Stellungnahme zum Gesuch für eine unbefristete Betriebsbewilligung für das Kernkraftwerk Mühleberg. Von Regierung und Grossem Rat dem Volk zur Annahme beantragt. In der Vòlksabstimmung vom 16.2. mit 51,4% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 42,6%; Ja-Parolen der SVP, FDP, CVP, EDU und AP (Bund, 14.1., 17.2.; vgl. SPJ 1991, S. 320).
GENEVE: Loi sur les économies d'énergie. Introduction d'un indice de dépense de chaleur, censé déterminer l'assujetissement des immeubles au décompte individuel de chauffage et servir de référence aux constructions nouvelles. Délibérée au Grand Conseil (JdG, 14.2.).
GRAUBÜNDEN: Teilrevision des kantonalen Energiegesetzes. Vom Regierungsrat vorgestellt. Vorn Grossen Rat zuhanden der Volksabstimmung verabschiedet (BüZ, 9.7., 16.9., 1.10., 2.10.; vgl. SPJ 1991, S. 320).
LUZERN: Volksinitiative der SP "für ein umweltfreundlicheres Energiegesetz". Vorn Regierungsrat sowie der vorberatenden Grossratskommission zur Ablehnung empfohlen. Zurückgezogen (LNN, 24.8., 14.10., 17.10., 24.11.; vgl. SPJ 1991, S. 320).
NEUCHATEL: Révision de la loi cantonale sur l'énergie. Invitation des collectivités publiques à équiper leurs bâtiments d'installations de production d'eau chaude et de chauffage utilisant des énergies renouvelables. Approuvée par le Grand Conseil (Express, 12.2.).
NIDWALDEN: Beschlüsse der Nidwaldner Landsgemeinde zu den drei Volksinitiativen für eine Mitsprache des Nidwaldner Volkes bei Atomanlagen vom 29.4.90. Rückzug der diesbezüglichen Beschwerden der Nagra, jedoch Aufrechterhaltung der Beschwerden gegen die Beschlüsse des Nidwaldner Verfassungsgerichtes in der gleichen Angelegenheit. Abweisung der Beschwerden durch das Bundesgericht aufgrund nicht bestehender Zuständigkeit (LNN, 29.2., 5.6.; vgl. SPJ 1991, S. 320).
OBWALDEN: Energiegesetz-Initiative der CSP. Vom Regierungsrat abgelehnt. Rückzug der Initiative (LNN, 10.4., 8.5.; vgl. SPJ 1990, S. 308).
TICINO: Legge sull'energia. Applicazione del principio d'un consumo parsimonioso. Diritto dell'AET di fornire energia direttamente alle grandi industrie a prezzi più convenienti; riduzione della burocrazia. Approvata dalla Commissione parlamentare (CdT, 17.11.).
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