Année politique Suisse 1992 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 4. INFRASTRUKTUR — INFRASTRUCTURE
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Strassenbau und -finanzierung — Construction et financement des routes
APPENZELL AUSSERRHODEN: Kredit von 5,8 Mio Fr. für die Umgestaltung dreier Staatsstrassenstücke in Heiden. An der Landsgemeinde vom 26.4. angenommen (SGT, 27.4.).
APPENZELL INNERRHODEN: Revision des Strassenverkehrsgesetzes. An der Landsgemeinde mit vielen Gegenstimmen angenommen (SGT, 27.4.).
BASEL-LAND: 1) Kredit von 690 000 Fr. zur Einführung niedriger Geschwindigkeiten auf den Baselbieter Strassen. Vom Landrat angenommen. Einreichung des Referendums durch Automobilorganisationen und Gewerbekreise, unterstützt von der SVP. In der Volksabstimmung vom 6.12. wird die Vorlage mit 72,0% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 73%; Ja-Parolen von SP, LdU, EVP und Grünen, Stimmfreigabe der CVP (BaZ, 2.6., 3.6., 24.7., 7.12.) — 2) Kredit von 30 Mio Fr. für den Bau von Velorouten der zweiten und teilweise dritten Priorität. Lancierung des Referendums durch die SVP (BaZ, 7.10.) — 3) Kredit von 13,5 Mio Fr. für den Strassenausbau mit Veloweg zwischen Oberwil und Biel-Benken. Nach Abweisung einer Beschwerde durch das Verwaltungsgericht wird gegen die Vorlage das Referendum eingereicht. In der Volksabstimmung vom 27.9. wird die Vorlage mit 55,1% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 50%; Ja-Parolen von FDP, CVP, LdU, EVP und SD (RaZ, 16.1., 28.9.) — 4) Rückzug der 1989 eingereichten Volksinitiative "zur Verhinderung des Nordtangentenzubringers Allschwil" (BaZ, 8.2., 20.3.; vgl. SPJ 1991, S. 321) — 5) Volksinitiative für den Ausbau der J2. Einreichung der Initiative mit rund 17 000 Unterschriften (BaZ, 16.7., 22.7.; vgl. SPJ 1991, S. 321).
BASEL-STADT: 1) Volksinitiative zud Entlastung der Wohnquartiere von parkierten Autos. Die Regierung beantragt dem Grossen Rat, nicht auf die Initiative einzutreten (BaZ, 8.1.) — 2) Volksinitiative "zur Behebung der Parkiermisere in der Stadt Basel" von 1981. Zurückgezogen (BaZ, 24.4.) — 3) Volksinitiative "Basel autofrei". Die Initiative will den privaten Motorfahrzeugverkehr auf den Strassen im Stadtgebiet grundsätzlich untersagen. Lancierung (BaZ, 4.12.).
BERN: Kredit von 877 000 Fr. für Zusatzstudien für das Strassenbauprojekt Renan—Les Convers. Vom Grossen Rat angenommen (Express, 21.2.; Dém., 4.4.; Bund, 11.11.; vgl. SPJ 1991, S. 321).
FRIBOURG: Crédit de 20 millions de francs pour la rénovation du pont de Pérolles. Approuvé par le Grand Conseil. Approuvé en votation populaire du 6 décembre par 61,2% des votants; participation: 75,1% (Lib., 17.9., 30.11., 7.12.).
GENEVE: Traversée de la Rade. Le Grand Conseil décide de soumettre le projet d'un tunnel et celui d'un pont à la votation populaire (JdG, 2.4.; 24 Heures, 18.5.; cf. APS 1991, p. 321).
JURA: Initiative populaire «Place au vélo». Retirée (Dém., 14.2.; cf. APS 1991, p. 321).
LUZERN: Initiative zur Einreichung einer Standesinitiative für eine unterirdische Nordumfahrung der Stadt Luzern. Vom Regierungsrat zur Ablehnung empfohlen. In der Volksabstimmung vom 17.5. mit 62,7% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 41,3%; Ja-Parolen von LPL, SVP und AP (LZ, 10.3., 11.3., 18.5.; NZZ, 12.3; vgl. SPJ 1990, S. 310).
OBWALDEN: Rahmenkredit von 4,045 Mio Fr. für den Kantonsstrassenbau in den Jahren 1992-1995. Botschaft des Regierungsrats. Vom Kantonsrat verabschiedet. An der Landsgemeinde vom 26.4. angenommen (LNN, 27.1., 29.2., 27.4.; LZ, 26.2.).
SCHAFFHAUSEN: Änderung des Strassengesetzes. Kürzung des Anteils der Gemeinden an den Einnahmen aus der Strassenverkehrssteuer und den Treibstoffabgaben. Vom Grossen Rat angenommen. In der Volksabstimmung vom 28.6. mit 60,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 51,5%; Nein-Parolen von SVP und LdU (SN, 29.6.).
THURGAU: 1) Gesetz über Strassen und Wege. Vom Grossen Rat angénommen (SGT, 13.2., 15.9.; vgl. SPJ 1991, S. 321 f.) — 2) "Tempo-Initiative" der AP. Einreichung der Initiative mit 4254 Unterschriften. Gegenvorschlag der vorberatenden Kommission. Initiative wie Gegenvorschlag bezwecken, die Tempolimiten auf Gesetzesstufe festzuschreiben, die Kommission spricht sich jedoch für eine Begrenzung auf 80/120 km/h aus. Annahme des Gegenvorschlags durch den Grossen Rat (SGT, 9.3., 13.3., 22.10.; vgl. SPJ 1991, S. 321).
ZUG: 1) Gesetz über Strassen und Wege. Vom Kantonsrat zurückgewiesen (LNN, 3.7.; vgl. SPJ 1991, S. 322) — 2) "Zuger Initiative für vermehrte Mitsprache im Strassenverkehr". Die Volksinitiative verlangt in der Form einer allgemeinen Anregung, dass Abweichungen von den vom Bundesrat festgesetzten Höchstgeschwindigkeiten auf National- und Kantonsstrassen vom Kantonsrat (mit Referendumsrecht) zu beschliessen seien, und dass bei grösseren Änderungen von Verkehrskonzepten auf kantonaler und gemeindlicher Ebene die Volksrechte zu wahren seien. Lanciert von den Zuger Sektionen von ACS, TCS und Astag, der kantonalen SVP und der Vereinigung Pro Zug (LNN, 5.9.).