Année politique Suisse 1992 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 4. INFRASTRUKTUR — INFRASTRUCTURE
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Umweltschutz, Natur- und Heimatschutz, Wasserrecht — Protection de l'environnement, de la nature et des sites, droit des eaux
AARGAU: 1) Volksinitiative zum Schutz der Auenwälder. Von Regierungsrat und Grossem Rat befürwortet (AT, 10.6., 4.11.; NZZ, 22.6.; vgl. SPJ 1991, S. 327) – 2) Volksinitiative für ein Natur- und Landschaftsschutzgesetz. Vom Regierungsrat unter Hinweis auf das neue Baugesetz abgelehnt (AT, 28.8.; vgl. SPJ 1991, S. 327).
APPENZELL INNERRHODEN: Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über den Umweltschutz. Einführung des Verursacherprinzips. Regelung über die Grundlagen zur Ausrichtung von Beiträgen und den Einzug von Gebühren. Vom Grossen Rat zuhanden der Landsgemeinde angenommen (SGT, 9.10., 20.10.).
BASEL-LAND: 1) Gesetz über den Gewässerschutz. Festschreibung des Verursacherprinzips. Vom Regierungsrat dem Landrat zugeleitet (BaZ, 1.4.; vgl. SPJ 1991, S. 327) – 2) Natur- und Landschaftsschutzgesetz als Gegenvorschlag zur Volksinitiative "für einen wirksamen Naturschutz". In der Volksabstimmung vom 17.5. werden die Initiative mit 52,1% und der Gegenvorschlag mit 69,6% der Stimmen angenommen, in der Stichfrage siegt der Gegenvorschlag mit 57,0%; Stimmbeteiligung: 42,5%; Nein-Parolen zur Initiative von FDP, SVP, EVP und AP; Stimmfreigabe der CVP; Nein-Parolen zum Gegenvorschlag von SVP und AP (BaZ, 18.5.; vgl. SPJ 1990, S. 314; 1991, S. 327) – 3) Gesetz über Denkmal- und Heimatschutz. Vom Landrat angenommen. In der Volksabstimmung vom 27.9. mit 67,3% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 50%; Nein-Parolen von SVP und AP (BaZ, 14.1., 10.4., 28.9.; vgl. SPJ 1991, S. 327).
BASEL-STADT: Volksinitiative "für einen wirksamen Naturschutz". Vom Regierungsrat für gültig erklärt (BaZ, 27.8.; vgl. SPJ 1991, S. 327).
BERN: 1) Aareschutzinitiative. Der Grosse Rat beschliesst, Artikel 14 der Initiative (Trinkwasserwerk in der Belpau und Ausbau des Kraftwerks Wynau) für ungültig zu erklären. Vom Grossen Rat ohne Gegenvorschlag und mit der Empfehlung auf Ablehnung zuhanden der Volksabstimmung verabschiedet (Bund, 24.1., 20.2., 20.3., 8.4.; vgl. SPJ 1991, S. 328) – 2) Naturschutzgesetz. Vom Grossen Rat angenommen (Bund, 8.9., 16.9.; vgl. SPJ 1991, S. 328).
GENEVE: 1) Loi sur la protection des rives du lac. Introduction d'un taux d'utilisation du sol de 0,2 – emprise au sol par rapport au terrain disponible – et des règles de construction strictes. Approuvée par le Grand Conseil (JdG, 19.6., 5.12.) – 2) Modification de la loi sur la protection des eaux. Réduction des taxes de trois à deux, une taxe d'écoulement et une taxe annuelle d'épuration. Proposée par le Conseil d'Etat (JdG, 16.9.).
GRAUBÜNDEN: Neues Wasserrechtsgesetz. Erhöhte Kompetenzen des Kantons bei der Versorgung mit elektrischer Energie sowie Kompetenz, eigene Versorgungsunternehmungen gründen zu können. Vom Regierungsrat vorgelegt (BiiZ, 16.7.).
LUZERN: 1) Revision des Wasserbaugesetzes als Gegenvorschlag zur See- und Flussuferinitiative des GB und der SP. Vom Grossen Rat angenommen. In der Volksabstimmung vom 6.12. wird die Initiative mit 61,0% abgelehnt, der Gegenvorschlag mit 61,1% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 80,9%; Ja-Parolen zur Volksinitiative von SP, GB und SD; Nein-Parolen zum Gegenvorschlag von SP, GB und AP, Stimmfreigabe der FDP und keine Parole der SD (LNN, 31.3., 26.5., 24.6., 7.12.; vgl. SPJ 1990, S. 328) – 2) Volksinitiative "Luft zum Atmen ". Der Regierungsrat beantragt eine Fristerstreckung. Vom Grossen Rat genehmigt (LNN, 5.6., 9.9.; vgl. SPJ 199/, S. 328).
NIDWALDEN: Volksinitiative zur Revision des Wasserbaupolizeigesetzes. Vollständige Übernahme des Baus und Unterhaltes von Wasscrverbauungen durch die öffentliche Hand und Auflösung der Wuhrgenossenschaftcn. Von privater Seite lanciert (LNN, 5.12.).
SANKT GALLEN: Volksinitiative "Luft zum Atmen!" des GB. Vom Grossen Rat für ungültig erklärt (SGT, 19.2.; vgl. SPJ 1991, S. 328).
SOLOTHURN: 1) Abfallverordnung. Vom Kantonsrat angenommen. Einreichung des Referendums durch die Fortschrittspartei. In der Volksabstimmung vom 27.9. wird die Vorlage mit 59,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 53,7%; Nein-Parole der SVP (SZ, 27.2., 29.5., 19.6., 19.9., 28.9.) – 2) Rückzug der Volksinitiative der SP zur Schaffung eines Abfallgesetzes (SZ, 19.3.; vgl. SPJ 1990, S. 315 f.).
THURGAU: 1) Abfallbewirtschaftungsgesetz. Vom Grossen Rat in Beratung gezogen. Streichung der Bestimmung, wonach der Kanton die Errichtung privater Abfallanlagen nur bewilligen kann, sofern keine oder nicht genügend öffentliche Anlagen zur Verfügung stehen; Ersetzung des Obligatoriums des Verursacherprinzips durch eine weniger starre Formulierung. Vom Grossen Rat verabschiedet (SGT, 9.1., 16.1., 30.6.; vgl. SPJ 1991, S. 328 f.) – 2) Natur- und Heimatschutzgesetz. Vom Grossen Rat verabschiedet. Ergreifung des Behördenreferendums. In der Volksabstimmung vom 21.6. mit 56,4% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 21,4%; Nein-Parolen von SVP, CVP und AP (SGT, 9.4., 23.6.; NZZ, 10.4., 22.6.; vgl. SPJ 1991, S. 329).
URI: Neues Gewässernutzungsgesetz. In der Volksabstimmung vom 16.2. mit 71,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 37,7% (LNN, 17.2.; vgl. SPJ 1991, S. 329).
VAUD: Initiative populaire "Pour que Vaud reste beau". Repoussée en votation populaire du 17 mai par 60,1% des votants; participation: 30,3%; le oui était recommandé par le PS et le GPE (JdG et 24 Heures, 18.5.; cf. APS 1991, p. 329).
ZUG: Gesetz über den Natur- und Landschaftsschutz. Anpassung an das eidgenössische Recht; ausschliessliche Zuständigkeit der Baudirektion für den Erlass von Richtlinien und Abgeltungen von Pflegeleistungen und Nutzungseinschränkungen; Übertragung der Verantwortlichkeit für Naturschutzgebiete im Wald auf die Forstdirektion unter Mitsprache der Baudirektion. Vom Regierungsrat vorgelegt (LZ, 24.10.).
ZÜRICH: Gesetz über die Abfallwirtschaft. Übernahme der Langzeithaftung oder Nachsorge für Deponien zunächst vom Betreiber der Deponie, nach Deponieabschluss vom Staat, soweit der Deponiehalter Abgaben geleistet oder sich eingekauft hat; Eröffnung eines Fonds für die Deckung der Kosten der Nachsorgepflicht sowie der Altlasten; Einführung der Sack- oder Containergebühren im ganzen Kanton; Möglichkeit des Regierungsrats, Hersteller und Händler bestimmter Waren zur Rücknahme der Verpackung zu verpflichten; Verpflichtung der Gemeinden, kostendeckende Abfallgebühren zu erheben. Vom Regierungsrat vorgelegt (NZZ, 29.5., 14.7.; vgl. SPJ 1991, S. 329).