Année politique Suisse 1993 : Parteien, Verbände und Interessengruppen / Verbände und übrige Interessenorganisationen / Unternehmer
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Handel und Industrie
Der Vorort übte mehrfach Kritik an den seines Erachtens zu zaghaften Bemühungen des Bundesrates um eine Verbesserung der Rahmenbedingungen des Wirtschaftsstandorts Schweiz. Sowohl in seinem Jahresbericht als auch in einem Brief an alle Parlamentsmitglieder forderte er eine spürbare Deregulierung und warnte vor der Zustimmung zu neuen sozialpolitischen Vorschriften im Rahmen der Swisslex. Im Gegensatz zu früheren Stellungnahmen äusserte er sich nicht mehr ablehnend zu einer Verschärfung des Kartellrechts; die Einführung einer Fusionskontrolle lehnte er freilich kategorisch ab [1]. Mit der vom Volk gutgeheissenen Umstellung von der Warenumsatz- zur Mehrwertsteuer – und damit der Eliminierung der taxe occulte – wurde im Berichtsjahr ein altes Anliegen des Vororts erfüllt. Da im Gegensatz zur Volksabstimmung von 1991 der Systemwechsel nicht mit anderen finanzpolitischen Massnahmen gekoppelt war, setzte sich der Vorort diesmal aktiv für ein Ja ein [2].
Die Schweizerische Handelskammer wählte am 9. September Andreas Leuenberger, Spitzenmanager beim Pharmakonzern Roche, zum neuen Präsidenten des Vororts; er wird am 1. Januar 1994 die Nachfolge des zurücktretenden Pierre Borgeaud antreten [3]. Beim Zentralverband schweizerischer Arbeitgeber-Organisationen trat auf den 1. Juli Peter Hasler die Nachfolge des zurücktretenden Verbandsdirektors Heinz Allenspach an. Der freisinnige Zürcher Nationalrat Allenspach hatte seine Funktion während 23 Jahren ausgeübt [4].
 
[1] SHIV (Vorort), Jahresbericht 1992, Zürich 1993; NZZ und JdG, 6.5.93. Siehe dazu auch oben, Teil I, 4a (Einleitung, Wettbewerbspolitik).
[2] Vgl. dazu oben, Teil I, 5 (Bundesfinanzordnung). Vgl. auch SPJ 1991, S. 357.
[3] NZZ, 14.7. und 11.9.93; SGT, 10.9.93. Zu Borgeaud siehe auch NZZ 31.12.93.
[4] NZZ, 30.6.93. Zu Hasler siehe auch SHZ, 19.8.93; zum Amtsantritt Allenspachs vgl. SPJ 1969, S. 172.